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ITxpo: Scott McNealy schmäht die Konkurrenz

12.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das innovativste Element in Windows XP sei eine Hintertür, durch die Microsoft jederzeit Zugriff auf die Daten der Anwender habe, sagte Sun-Chef Scott McNealy in einem Interview mit zwei Analysten von Gartner auf dem Symposion/ITxpo des Beratungsunternehmens in Orlando, Florida. Die .NET-Web-Services von Microsoft bezeichnete er als ".NOT". Außerdem beschuldigte er die Gates-Company, ihre Kunden anzulügen.

Auch andere Konkurrenten bekamen ihr verbales Fett ab. So meinte McNealy, dass Firmen, die auf IBM Global Solutions bauen, an sich selbst eine Lobotomie durchführen. Hewlett-Packard und Compaq sind für den Sun-Chef "Wintel-Supermärkte", wobei er sich darauf bezieht, dass die frisch fusionierten Unternehmen ihre Geräte mit Microsoft-Betriebssystemen und Intel-Chips anbieten wollen. Intels 64-Bit-Prozessor Itanium nannte er "Itanic" in Anlehnung an die im Jahr 1912 gesunkene Titanic.

Eigentlich ging es in dem Interview um die Web-Service-Plattform "Sun One". Als die Analysten näheres dazu wissen wollten und ihrerseits das Wortspiel "Sun None" verwendeten, griff McNealy auch sie an. Dem Microsoft-Konkurrenten Steve Ballmer wären weniger kritische Fragen gestellt worden, obwohl auch Sun seine Rechnungen an Gartner pünktlich bezahle. Im weiteren Gespräch verteidigte er das Projekt "Liberty Alliance", das Sun Microsofts Authentifizierungs-Service Passport entgegensetzen will - natürlich nicht ohne einen neuen Seitenhieb: Microsoft wolle die Daten von Passport-Benutzern verkaufen.