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ITU erwartet Boom bei Internet-Telefonie

06.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die International Telecommunication Union (ITU) erwartet einen Boom bei Telefonaten über das Internet. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem Wachstum des IP-Gesprächsverkehrs (Internet Protocol) um 50 Prozent. Diese Schätzung veröffentlichte die Genfer Organisation im Vorfeld eines heute beginnenden Seminars zum Thema.

Leidtragende der Entwicklung sind aus ITU-Sicht vor allem die staatlichen Telcos in Entwicklungsländern, die bisher traditionell von Landsleuten im Ausland profitierten, die regelmäßig Daheimgebliebene anrufen. Beispielsweise sei in Sri Lanka die Zahl der eingehenden Gesprächsminuten innerhalb eines Jahres von 16 auf neun Millionen gefallen - damit gingen der dortigen Telefongesellschaft zwei Millionen Dollar im Monat durch die Lappen.

Problematisch sei die staatliche Kontrolle der Telekommunikation, so die ITU. Die Internet-Gespräche ließen sich praktisch nicht überwachen. Die Reaktionen darauf seien unterschiedlich und reichten vom Verbot der IP-Telefonie über Unterstellung unter das staatliche Telefonmonopol bis hin zur Einsicht, dass Voice-over-IP als eine andere Form des Datentransports nicht zu regulieren sei.