Itil bringt IT-Abteilungen auf Trab

28.04.2005
Von Christian Zillich

Im nächsten Schritt ging das Team daran, Changepoint für die Zeiterfassung der IT-Mitarbeiter einzusetzen. Die Entscheidung, eine neue zentrale Zeiterfassung einzuführen, um Arbeitszeiten projektbezogen abzurechnen, hatte anfangs viele interne Gegner. "Mittlerweile ist das jedoch kein Thema mehr, und die Daten sind auch plausibel", so Horstmann. Er hatte zudem den Betriebsrat rechtzeitig eingebunden und konnte frühzeitig eine Betriebsvereinbarung abschließen.

Im Sommer 2003 nahm Siemens PG dann das Thema Projekt-Management in Angriff. Auch hierfür musste Horstmann mit der Arbeitnehmervertretung zusammenarbeiten. Schließlich galt es, anhand der Prozessbeschreibungen ein Rechtesystem zu entwickeln. Eine Zugriffsmatrix mit 20 Rollen und rund 200 Rollenattributen regelt nun genau, wer welche Funktionen nutzen und welche Bereiche er einsehen kann.

Tool für Budgetplanung genutzt

Damit war der Grundstein gelegt, um ab September 2003 IT-Projekte mit dem neuen Tool zu steuern. Im ersten Quartal 2004 wurde es für die IT-Budgetplanung eingesetzt und hat auch diese Feuerprobe laut Horstmann gut bestanden. Als Siemens PG im Oktober 2003 mit Christy Woodruff einen neuen CIO benannt hatte, geriet die Einführung weiterer Funktionen etwas ins Stocken. Mit dem Wechsel an der IT-Führungsspitze ging eine Neuorganisation der gesamten IT-Abteilung einher, was zur Folge hatte, dass die Mitarbeiter neuen Kostenstellen zugeordnet wurden und die entsprechenden Daten sowie Stundensätze und Rollen in Changepoint neu angelegt werden mussten. "Das war sehr aufwändig und hat uns bis September 2004 beschäftigt", so Horstmann.

Seitdem arbeitet das Team an der Einführung weiterer Funktionen. Dazu zählt das Portfolio-Management, mit dessen Hilfe sich Projektstände übergreifend beurteilen lassen. Eine Ampelfunktion zeigt beispielsweise an, ob Meilensteine eingehalten werden und die Kosten innerhalb des vereinbarten Rahmens liegen.