Itanium 2 rechnet im HP-Blade

10.11.2005
Erstmals gibt es einen Kompakt-Server mit der 64-Bit-CPU.

Hewlett-Packard, Mitentwickler des Itanium, bringt einen Blade-Server mit der zweiten Version des hinter Intels Markterwartungen zurückgebliebenen Prozessors. Und zwar baut HP gleich zwei Itanium-2-DP-CPUs in den Kompaktrechner "Integrity BL60p" ein. Trotz der beträchtlichen Hitzeentwicklung der Prozessoren ist das Blade erstaunlich kompakt. Es hat eine Bauhöhe von sechs Höheneinheiten (= 26,4 Zentimeter), und acht Blades passen nebeneinander in ein Chassis. Dabei lassen sie sich mit anderen HP-"Proliant"-Blades zusammenstecken - und zwar auch mit solchen Servern dieser Baureihe, die drei Höheneinheiten messen und übereinander in einem Chassis eingesetzt werden können. Dadurch ergibt sich eine flexible Möglichkeit zum Bestücken der Racks.

Die BL60p-Blades eignen sich nur für das Unix-Derivat HP-UX 11i. An ihrer Vorderseite befinden sich neben LED-Leuchten zur Anzeige von Betriebszuständen und Fehlerquellen zwei Laufwerksschächte für ein Zoll hohe Festplatten. Diese Ultra-320-SCSI-Speicher mit 36,4 bis 146,8 GB Kapazität bringen das interne Disk-Storage auf maximal 292,3 GB. Die Platten können im laufenden Betrieb ausgewechselt werden.

Hinter den Platten sitzen vier Ventilatoren, von denen drei die parallel angeordneten Prozessoren und einer das HP-Chipset "zx1" kühlen. Die Prozessoren sind mit 1,6 Gigahertz getaktet und verfügen jeweils über 3 MB Cache-Speicher. Sie lassen sich in jeweils drei HP-UX-Partitionen aufteilen.

Neben den CPUs und dem Chipset sind noch zwei Pärchen DIMM-Steckplätze angeordnet. Hier können Bauriegel für 2 bis 8 GB RAM eingesteckt werden. Am Ende des Blades finden sich die Controller für zwei Fibre-Channel-Verbindungen, vier PCI-X-Ethernet-Ports und ein Anschluss für das Fern-Management-System "Integrated Lights-Out" (Ilo).

Hewlett-Packard wollte ein Itanium-2-basierendes Blade eigentlich schon Mitte dieses Jahres auf den Markt bringen. Auch der jetzt vorgestellte Server BL60p wird tatsächlich erst im ersten Quartal nächsten Jahres verfügbar sein. Ein Blade mit zwei Prozessoren, 4 GB RAM, zwei der kleinen Festplatten und der HP-UX-Lizenz soll rund 5700 Dollar kosten. (ls)