Italienische Gewerkschaften setzen sich durch:Entlassungen bei Olivetti zurückgenommen

11.01.1980

MAILAND (vwd) - Staatliche Zuschüsse für die Forschung und höhere Aufträge von seiten des Staates werden bei der Olivetti S.p.A. die geplante Entlassung von 4500 Mitarbeitern verhindern.

Statt dessen sollen 750 Mitglieder der Belegschaft vom 21 Januar 1980 an für; die Dauer von zwei Jahren bei vollem Lohnausgleich an Umschulungskursen teilnehmen. In Rom einigten sich Vertreter der italienischen Regierung, der Metallarbeiter-gewerkschaft und des Büromaschinenherstellers auf einen Reorga- nisationsplan. Zur gezielten Förderung der Datenverarbeitung in Italien wird ab Anfang 1980 ein staatliches Amt die Aufträge der öffentlichen Hand koordineren. Aus dem Fonds des staatlichen Finanzierungsinstitutes IMI soll Olivetti 1980 rund 100 Milliarden Lire zur Finanzierung der Forschung erhalten.

Die Zusicherung höherer Staatsaufrage in der Datenverarbeitung setzt Olivetti in die Lage, die Werke Marcianise und Pozzuoli in Süditalien, die heute hauptsächlich Schreibmaschinen herstellen, auf Elektronik umzustellen. Außerdem ist vorgesehen in Süditalien ein neues EDV-Forschungszentrum zu errichten.

Nach den im März angekündigten Plänen des Unternehmens, die als Voraussetzung für eine dauerhafte Rückkehr in die Gewinnzone bis 1981 die Entlassung von 4500 Beschäftigten vorsahen, hatten sich Gewerkschaften und Belegschaftsmitglieder in mehreren Streiks zur Wehr gesetzt.