CW-Anwenderstudie IT-Kompass 2011 - Teil 1

IT zwischen Hoffen und Bangen

06.02.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Potenziale liegen brach

Werden die IT-Potentiale in Ihrem Unternehmen ausgeschöpft?
Werden die IT-Potentiale in Ihrem Unternehmen ausgeschöpft?

Diese Einschätzung spricht möglicherweise ja nicht generell gegen die Möglichkeiten der IT, sondern bedeutet "nur", dass die IT des jeweiligen Unternehmens falsch aufgestellt ist. Denn 91 Prozent der Teilnehmer räumen ein, dass sie die Potenziale der IT keineswegs voll ausschöpfen. Im vergangenen Jahr äußerten nur 87 Prozent diese Kritik.

Mit einiger Sicherheit lassen sich die Möglichkeiten der IT am besten ausnutzen, wenn die IT-Verantwortlichen in der Unternehmensführung vertreten wären oder zumindest direkt an die Firmenspitze berichten würden. Das ist aber noch immer nicht gang und gäbe. Zwar haben die meisten Umfrageteilnehmer nur noch den Firmenlenker oder einen IT-Vorstand über sich. Doch ein Fünftel der befragten IT-Manager ist nach wie vor - oder sogar aufs Neue - dem Finanzchef unterstellt. Weitere sechs Prozent müssen einem anderen Fachbereich Rechenschaft ablegen. "Hier besteht die Gefahr, dass die IT zu stark mit der Finanzbrille betrachtetet und fast ausschließlich am IT-Budget und deren Reduzierung gemessen wird", warnt der IDC-Analyst Matthias Kraus.

Das Business erwartet von der IT vor allem, dass sie ihm bei der Verbesserung der Geschäftsprozesse hilft - beispielsweise durch Automatisierung von Arbeitsabläufen oder die Beseitigung von Medienbrüchen beim Datenaustausch. Stark nachgefragt werden jedoch auch IT-Systeme zur Unternehmenssteuerung. Darüber hinaus kann die IT beim Business punkten, wenn sie Compliance-Anforderungen zügig und exakt umsetzt. Die gesetzlichen Regularien haben den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, erläutert Kraus, und die Umfrageergebnisse seien Beleg für einen weiterhin hohen Handlungsbedarf. Als ebenso wichtig sehen die Studienteilnehmer allerdings die IT-Unterstützung bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen an. Und an der Aufgabe, die Unternehmenskosten zu senken, wird die IT auch in diesem Jahr nicht vorbeikommen.