Jobkombination mit Zukunft

IT und Logistik

20.10.2012
Von 
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.

"IT macht Logistik schnell"

DHL Express ist innerhalb der Deutschen Post DHL der Geschäftsbereich, in dem Sendungen besonders schnell zugestellt werden. Ohne IT würde das nicht gehen, sagt Henning Endruscheit*, der bei DHL Express Deutschland für die IT zuständig ist.

*Henning Endruscheit, 51, war Logistik-Offizier bei der Bundeswehr und studierte berufsbegleitend Betriebswirtschaftslehre. Von 1994 an ist er in unterschiedlichen Unternehmen der Logistikbranche für die IT zuständig gewesen. Seit 2000 ist er bei der Deutschen Post beschäftigt - seit 2011 im Geschäftsbereich DHL Express Germany für die IT zuständig.

CW: Welche Bedeutung hat IT für die Logistik von DHL Express?

Henning Endruscheit, DHL: " Wir brauchen Experten zur Steuerung und Planung des IT-Betriebs. Diese stellen auf der einen Seite die Schnittstelle zu unseren Fachabteilungen und Kunden dar, auf der anderen Seite zu den IT-Dienstleistern.
Henning Endruscheit, DHL: " Wir brauchen Experten zur Steuerung und Planung des IT-Betriebs. Diese stellen auf der einen Seite die Schnittstelle zu unseren Fachabteilungen und Kunden dar, auf der anderen Seite zu den IT-Dienstleistern.
Foto: Privat

ENDRUSCHEIT: Sie ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem Leistungsportfolio, denn für uns als weltweit tätiges Logistikunternehmen ist eine reibungslose IT absolute Voraussetzung, um logistische Prozesse sicherzustellen.

CW: Wie viele Informatiker arbeiten in der Logistik bei DHL Express?

ENDRUSCHEIT: Grob geschätzt sind etwa 40 Prozent der Beschäftigten in Deutschland im weitesten Sinn Informatiker. Weltweit arbeiten bei DHL Express rund 1400 IT-Spezialisten.

CW: Welche Aufgaben haben die Informatiker in Deutschland?

ENDRUSCHEIT: Sie arbeiten im Wesentlichen als Softwarearchitekten und Projekt-Manager. Außerdem brauchen wir Experten zur Steuerung und Planung des IT-Betriebs. Sie alle stellen auf der einen Seite die Schnittstelle zu unseren Fachabteilungen und Kunden, auf der anderen Seite zu IT-Dienstleistern dar. Unsere IT-Spezialisten erfassen die Anforderungen der Fachabteilung, stimmen sie ab und harmonisieren sie mit internationalen Einheiten, steuern Dienstleister und stellen einen störungsfreien IT-Betrieb sicher. Sie sollten sich mit Softwarearchitekturen sowie Service- und Projekt-Management auszukennen. Außerdem brauchen sie detailliertes Prozess-Know-how in der Logistik, um Lösungen im Sinne der Kunden entwickeln und diese im internationalen Kontext einbetten zu können.

CW: Können Sie uns dazu ein Beispiel nennen?

ENDRUSCHEIT: Nehmen wir die Integration der IT unserer Kunden. Gerade große, international agierende Unternehmen haben oft sehr spezielle Anforderungen an die Bereitstellung von Informationen, um ihre internen Prozesse zu unterstützen und unverzüglich auf eventuelle Ereignisse reagieren zu können. Dazu gehören Benachrichtigungen bei Zustellverzögerungen, lückenlose Verfolgung der Sendung, elektronische Rechnungsabwicklung bis hin zur Anzeige der Signatur des Kunden bei der Zustellung. Die Datenerfassung beginnt deshalb schon bei der Beauftragung der Sendung und der Übermittlung dieser Daten vom Kundenservice an die Disposition, setzt sich beim ersten Scan der Sendungsdetails fort, wenn der Kurier die Sendung abholt und spielt dann im Sendungsverlauf mit jedem weiteren Scan eine enorm wichtige Rolle für die Sendungsverfolgung.

*Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.