IT-Überwachung: Zehn Gründe, warum Anwender paranoid sein sollten

30.08.2007

2. Google weiß, was Du letzten Sommer gesucht hast

Es ist noch gar nicht so lange her, da war Google die sympathische Suchmaschine, die es einfach drauf hatte. Heute ist Google ein Datenmonster – und Ihre persönlichen Daten sind sein Mittagessen.

Die datenschutzrechtlichen Diskussionen um die Übernahme des Online-Werbedienstleisters DoubleClick im Frühjahr machten besonders deutlich, wie viele Informationen die Google-Maschinerie mittlerweile kontrolliert. Suchprotokolle, E-Mail-und Instant-Messaging-Datenverkehr (Google Mail und Google Talk), Kalendereinträge (Google Calendar), Blogs und News (Blogsearch und Google News), Videos (YouTube) und viele weitere Applikationen sorgen dafür, dass sogar Microsoft nicht ganz zu Unrecht behauptet, den Datenschutz mehr zu respektieren als die Konkurrenz aus Mountain View. Und das will etwas heißen.

Die entscheidende Frage ist, was Google mit diesem Wust an Informationen anfangen wird. Googles Datenschutzbeauftragter Peter Fleischer hat ein reines Gewissen. Nur Google habe im Januar 2006 dem Druck des US-Justizministerium widerstanden und – anders als drei weitere Suchmaschinen – die verlangte Herausgabe großer Mengen von Suchanfragen verweigert. Darüber hinaus anonymisiere Google alle gestellten Suchanfragen nach 18 Monaten – freiwillig.

Datenschützer sind dennoch skeptisch. Wer weiß, was passiert, wenn jemals eine Übernahme oder gar Zerschlagung des Google-Imperiums anstünde. Schlimmer noch: Die "Google Apps" können sogar ein Sicherheitsrisiko für die auf der Festplatte gespeicherten Dateien sein. Einer Untersuchung des Ponemon-Instituts vom Juni zufolge glauben über 70 Prozent der befragten Anwender, dass die Suite, die Off- und Onlinedaten verknüpft, anfällig für Cross-Site-Scripting-Attacken ist.

Fazit: Gehen Sie sehr vorsichtig mit Google-Produkten um. Wenn Sie Zweifel haben: Lieber wieder ausloggen.

Punkte auf der Paranoia-Skala: 4