Auf Pamelas Schreibtisch liegt das umfangreiche Pflichtenheft der Firma AB, die ihr Datenverarbeitungssystem in der Zentrale und den Außenstellen auf einheitliche Standards bringen will. Pamelas Arbeitgeber ist an dem Auftrag der Firma AB interessiert: Aufgabe der IT-Systemkauffrau ist es nun, einen fachlich und kaufmännisch fundierten Kostenvoranschlag zu erstellen. Sie sind nah an den Wünschen des Endverbrauchers dran: Entweder stellen sie für ihn in einem Systemhaus aus Standardkomponenten eigene Softwarelösungen zusammen oder ihnen obliegt das Projekt-Management, wenn ein ganzes Team für einen Großkunden spezifische Systemlösungen herstellt und betreut.

Bei keinem anderen der IT-Berufe spielen während der dreijährigen Ausbildungszeit Themen wie Leistungserstellung, kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Vertragsrecht und Datenschutz eine so große Rolle wie bei den IT-Systemkaufleuten. Dazu kommt die kontinuierliche Beobachtung des Marktes: Wie wachsen Informations- und Telekommunikationstechnik zusammen? Welche neuen Anwendungsmöglichkeiten entwickeln sich beim Internet oder für das Mobiltelefon? Muss der Arbeitgeber angesichts dieser Veränderungen mit neuen und anderen Leistungsangeboten reagieren? Welche Marketing-Strategien empfehlen sich?

Von IT-Systemkaufleuten wird erwartet, dass sie in Zusammenhängen denken. Sie sollen die Geschäftsprozesse des eigenen Unternehmens verstehen und bei jedem neuen Kunden die Arbeitsabläufe analysieren. Diese Fähigkeit müssen die Azubis bereits bei der Abschlussprüfung beweisen. Mögliche Aufgaben lauten: Wickeln Sie nachfolgenden Kundenauftrag einschließlich Anforderungsanalyse, Konzept- und Angebotserstellung ab! Oder: Erstellen Sie gemäß beigefügter Kundenanalyse eine Projektplanung und ermitteln Sie Aufwand und Ertrag!

*Helga Ballauf ist freie Journalistin in München.