IT-Studenten bevorzugen Größe

17.12.2003
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

In den vergangenen beiden Jahren hatten sich die Studenten noch deutlich für eine Balance zwischen Beruf und Freizeit ausgesprochen. Dieser Sinneswandel lässt sich wohl mit der veränderten Marktlage erklären: Heute ist es viel schwieriger als vor zwei Jahren, einen Job zu finden, und folglich ist man auch bereit, mehr zu tun, um ihn zu behalten. Zwar herrschte auch in der New-Economy-Ära die Devise "Arbeiten ohne Ende", die die befragten IT-Studenten damals aber ablehnten - schließlich hatten sie mehr Wahlmöglichkeiten als heute.

Den veränderten Rahmenbedingungen haben die Informatikstudenten auch ihre Gehaltsvorstellungen angepasst. Rechneten sie 2002 noch mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 44200 Euro, pendeln sich die Wünsche jetzt bei durchschnittlich 42600 Euro ein. Mehr als jeder Zweite erwartet weniger als 40000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Der Gehalts-Check der IG Metall bei zwölf großen IT-, Automobil-, Elektro- und Telekommunikationsunternehmen ergab, dass Informatikabsolventen mit jährlich zwischen 39000 und 44000 Euro rechnen können, je nachdem, ob sie ein Fachhochschul- oder ein Universitätsdiplom in der Tasche haben.

Dass die schlechte wirtschaftliche Lage ihre Einstellung zu Beruf und Karriere stark beeinflusst, bejahten 54 Prozent der Befragten. 57 Prozent würden lieber länger studieren, als sich beim falschen Unternehmen zu bewerben. Dennoch sehen die meisten Befragten ihrer beruflichen Karriere mit Zuversicht entgegen, was daran liegen mag, dass sie schon während des Studiums einschlägige praktische Erfahrungen sammeln. Zwar kann nur jeder Zehnte ein Praktikum im Ausland beziehungsweise nur jeder Dritte ein Praktikum im Inland vorweisen. Aber schon die Studien der vergangenen Jahre bewiesen, dass Informatikstudenten den Kontakt mit der Praxis nicht scheuen, dabei jedoch den lukrativeren Weg wählen. So üben 70 Prozent der Befragten eine berufliche Nebentätigkeit mit Bezug zum Studium aus, indem sie beispielsweise programmieren.

Infos zur Studie

Für das "Absolventenbarometer 2003" befragte das Institut für Personal-Marketing Trendence, Berlin, 5136 Informatikstudenten an 48 Fachhochschulen und Universitäten. Die am häufigsten vertretenen Fachrichtungen sind Informatik, Wirtschafts-, Medieninformatik. Die Umfrage wurde von März bis Juni 2003 erhoben. 85,2 Prozent der Befragten sind Männer, 14,8 Prozent Frauen, im Durchschnitt sind sie 25 Jahre alt.

Mehr Informationen gibt es unter www.trendence.de oder unter der Rufnummer 030/394 066-0.