IT-Studenten bevorzugen Größe

17.12.2003
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Einen festen Platz unter den beliebtesten IT-Arbeitgebern hat sich auch die Fraunhofer-Gesellschaft erobert. Die Forschungsorganisation, unter deren Dach 57 Institute und 13000 Mitarbeiter zusammengefasst sind, hat im vergangenen Jahr 143 Informatiker eingestellt und gehört damit zu den wichtigsten IT-Arbeitgebern. Eine dreistellige Zahl von Neulingen ist heute selbst bei den großen Software- und Beratungshäusern selten.

Dass die Fraunhofer-Gesellschaft unter Informatikstudenten einen sehr guten Ruf genießt, macht Personalvorstand Dirk-Meints Polter an verschiedenen Punkten fest: "Den Ausschlag gibt sicher die reizvolle Tätigkeit, zu der auch ein gutes Klima und die Chance gehören, selbständig zu arbeiten und anwendungsnah zu forschen." Das bestätigten auch neue Fraunhofer-Mitarbeiter in einer internen Umfrage. Darüber hinaus gehen die Institute schon früh auf den wissenschaftlichen Nachwuchs zu, so dass pro Jahr 3800 Studenten in Projekten mitarbeiten, woraus 1000 Diplomarbeiten und 400 Promotionen resultieren.

Allerdings müssen sich die Diplominformatiker darauf einstellen, dass die Fraunhofer-Gesellschaft wie der öffentliche Dienst bezahlt, und die Gehälter bis zu 15 Prozent unter dem Niveau der Industrie liegen. Da viele wissenschaftliche Mitarbeiter befristete Arbeitsverträge haben, sehen sie das Forschungsengagement als Sprungbrett für die weitere Karriere, die sie oft in die Industrie führt. Das begrüßt Polter, "zumal wir die Verbindung mit den Ehemaligen halten, sowie uns permanent erneuern und junge Leute aufnehmen können."

Beliebte Forschungsorganisationen

Außer der Fraunhofer-Gesellschaft sind mit der Max-Planck-Gesellschaft (Platz elf), dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (Platz 15), der europäischen Weltraumorganisation ESA (Platz 16) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Platz 17) noch vier weitere Forschungsinstitute beziehungsweise Behörden auf den vorderen Plätzen des Rankings. Dieses Ergebnis mag überraschen, erklärt sich aber durch die Wunsch, in einem sicheren Job innovativ arbeiten zu können.

Wie eng die Attraktivität eines Arbeitgebers an seine Produkte geknüpft ist, machen die guten Plätze der Automobilkonzerne deutlich. Neben den großen IT-Herstellern wie IBM, SAP, Microsoft oder HP sind es Unternehmen wie Daimler-Chrysler, BMW, Porsche oder Audi, bei denen Informatiker ihre Karriere am liebsten starten würden. Die Porsche AG ist der steilste Aufsteiger des Jahres, sie hatten die Studenten auf Anhieb auf Platz zehn gewählt.