Zweites Quartal: Lediglich SBS schwächelt

IT-Sparten von Siemens schneiden passabel ab

07.05.2004
MÜNCHEN (CW) - Die drei IT-relevanten Konzernbereiche der Siemens AG haben für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2004 (Ende: 31. März) alles in allem ordentliche Zahlen abgeliefert.

Wie der Elektronikkonzern mitteilte, spiegelten sich vor allem die bisherigen Restrukturierungserfolge bei der Netzsparte Information and Communication Networks (ICN) in einem deutlich verbesserten Bereichsergebnis wider. So bestätigte sich mit einem operativen Profit von 37 Millionen Euro der Turnaround, der bereits im vierten Quartal des vergangenen Fiskaljahres eingeleitet worden war. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte ICN noch einen Verlust von 147 Millionen Euro verbuchen müssen. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 1,61 Milliarden Euro zurück.

Die Mobilfunksparte Information and Communication Mobile (ICM) konnte ihren Betriebsgewinn mit 109 Millionen Euro gegenüber 55 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln. Die Münchner profitierten dabei eigenen Angaben zufolge von einem 14-prozentigen Umsatzwachstum auf 2,7 Milliarden Euro sowie der verbesserten Ergebnismarge. Bemerkenswert sei vor allem die Zahl der abgesetzten Handys gewesen, die im Vorjahresvergleich von acht auf 12,8 Millionen kletterte, hieß es .

Enttäuschende SBS-Zahlen

Vergleichsweise enttäuschend lief indes das Geschäft der IT-Dienstleistungstochter SBS. Sie erhöhte nach einem guten vierten Quartal in der jüngsten Berichtsperiode zwar ihren operativen Gewinn um vier Prozent von 25 auf 26 Millionen Euro. Der Anstieg ist jedoch vor allem auf eine verbesserte Kostenstruktur zurückzuführen, während der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent von 1,33 auf 1,12 Milliarden Euro zurückging.

Paul Stodden, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von SBS, hatte bereits Anfang April in einem Interview mit der COMPUTERWOCHE einen durchwachsenen Geschäftsverlauf im zweiten Quartal angedeutet und von "Problemen" speziell in den Monaten Januar und Februar gesprochen. Das Nachfrageverhalten der Kunden habe sich, so der SBS-Chef, grundlegend geändert; die Anwender würden verstärkt ihre IT-Vorhaben stückeln und auf kurzfristige Trends reagieren. Gerade zu Jahresbeginn hätten negative Indikatoren wie der teure Euro oder kontroverse Diskussionen um Reformen in Deutschland dazu geführt, dass viele IT-Projekte gestoppt wurden.

Für die kommenden Monate hat sich Stodden jedoch halbwegs optimistisch geäußert. So seien im Markt, insbesondere auch in dem für die Münchner wichtigen Bereich SAP-Consulting, vermehrt Anzeichen für eine Trendwende erkennbar. (gh)