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IT-Sicherheit muss Chefsache sein

12.02.2003
Von Dirk Henze
Seit fast zwölf Jahren unterhält die Bundesregierung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine zentrale Behörde für die IT-Security. Als BSI-Präsident war Dirk Henze seit 1993 mit dabei.

Nur wer die Risiken der Informationstechnik beherrscht, kann ihre Chancen nutzen, heißt es in der Aufgabenbeschreibung des BSI. Dieses Motto hat sich auch der promovierte Mathematiker Henze als Chef der dem Bundesministerium des Inneren unterstellten Bundesoberbehörde auf die Fahnen geschrieben. Trotz aller Euphorie dürfe man die Risiken und Gefahren beim Einsatz des Internets nicht vergessen.


Von der Sicherheit werde es abhängen, ob die Anwender den neuen Informationstechniken vertrauen und die neuen Zukunftsmärkte akzeptieren, glaubt Henze. Dabei sei im vergangenen Jahr die Sensibilität in Sachen Sicherheit spürbar gewachsen. Allerdings könnten er und seine 360 Mitarbeiter noch längst nicht von einer zufrieden stellenden Situation sprechen. Haupt-problem der IT-Seurity ist jedoch nicht die Technik, sondern die Nachlässigkeit der Anwender, warnt der BSI-Chef.

An zahlreichen Initiativen, die IT-Sicherheit zu verbessern, wirkte Henze in den vergangenen Jahren entscheidend mit: zum Beispiel an der Koordinierung der Computer Emergency Res-ponse Teams (Certs) sowie dem Aufbau der Task Force „Sicheres Internet“. Geärgert hat er sich über die Kritik an der BSI-CD-ROM „Ins Internet - mit Sicherheit“, die anlässlich der CeBIT 2002 vorgestellt wurde. Nur weil Programme für Firewalls und Dialer-Schutz fehlten, habe „Computer Bild“ die Note „mangelhaft“ gegeben. Der umfangreiche redaktionelle Teil sei bei der Bewertung vergessen worden.

Henze zählt zu den IT-Veteranen Deutschlands. Nach seinem Studium arbeitete er an der Universität und wechselte dann zur chemischen Industrie. Bevor er den Job beim BSI antrat, stand Henze über 23 Jahre lang als IT-Fachmann in Diensten des Bundesinnenministeriums. Anfang Dezember geht seine Amtszeit mit Erreichen des 65. Lebensjahres zu Ende. Angebote, weiter in der freien IT-Wirtschaft zu arbeiten, hat der 1937 in Hannover geborene IT-Experte bislang ausgeschlagen. Er werde in seiner Pension nur noch seinen Privatinteressen nachgehen, ver-sichert er. Dazu gehören unter anderen Freiluftaktivitäten wie Wandern und das Spiel der Könige - Schach.