Die Welle der IT-Industrialisierung erfasst auch den IT-Services-Markt. Das US-Marktforschungsinstitut Gartner rechnet in seinem Marktbericht "Riding the Wave of Industrialized Low-Cost IT Services (ILCS)" damit, dass im Jahr 2015 industrialisierte IT-Services, worunter auch Cloud Services fallen, mehr als 30 Prozent des Gesamtmarkts für IT-Dienstleistungen ausmachen werden.
Die Marktforscher definieren ILCS als mandandantenfähige, sofort einsetzbare Managed IT-Services für IT-Infrastrukturen, Applikationen und Geschäftsprozesse. Sie werden als standardisierte und skalierbare Billig-Services angeboten und implementiert, die sich optional um Add-Ons ergänzen lassen.
ILCS-Markt noch in den Kinderschuhen
Speziell die Umsätze mit Cloud Services sollen bis 2015 ein Volumen von 177 Milliarden US-Dollar erreichen. Allerdings werden davon 77 Milliarden Dollar werbefinanziert sein. Derzeit befindet sich der Markt nach Einschätzung der Analysten allerdings noch in einer "embryonalen" Phase.
Für CIOs bietet der Bezug industrialisierter und kostengünstiger IT-Services vielfältige Vorzüge. Sie können mit Hilfe der ILCS laufende IT-Betriebskosten reduzieren, denn bisher sind die Kosten für bereitgestellte IT-Services zu hoch. Gleichzeitig können IT-Verantwortliche Risiken, Integrationsaufgaben oder das Customizing von Geschäftsanwendungen effizienter durchführen und besser kontrollieren.
Alles zusammen trägt dazu bei, den Wertbeitrag der IT für die Geschäftstätigkeit zu erhöhen und die Wahrnehmung der IT aus Business-Sicht zu verbessern. "Der Trend zu ILCS wird aber auch für Endanwender interessant, um bei nicht unbedingt notwendigen IT-Anpassungen bessere und preiswertere Service-Leistungen als bisher beziehen zu können", prognostiziert Gartner-Analyst Claudio Da Rold.
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