IT-Servicepreise steigen erstmals seit 2003

09.10.2007
Die Tagesätze legen leicht zu, allerdings nur für anspruchsvolle Tätigkeiten. Einfache Arbeiten – etwa im Bereich Managed Desktop Services - leiden weiterhin unter einem starken Preisdruck.

Die deutschen IT-Dienstleister erwarten wieder steigende Preise für ihre Services. Während sich im vergangenen Jahr trotz des allgemeinen Konjunkturaufschwungs bei den Nettotagessätzen kaum etwas bewegte, rechnen im laufenden Geschäftsjahr über 20 Prozent der IT-Dienstleister mit einem Anstieg der Preise - in 2006 waren es gerade einmal vier Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Berliner Marktforschungshauses Berlecon. Die Analysten haben im Juli und August 2007 für ihre Marktanalyse 137 deutsche IT-Dienstleister mit mindestens 50 Mitarbeitern befragt. Demnach geht die Mehrheit der Anbieter wie im Vorjahr von einer Steigerung bei Umsätzen, Erträgen und Aufträgen aus und erwartet auch eine Zunahme des Personalbestandes. Anders als in den Vorjahren rechnen die Befragten nun aber auch mit höheren Tagessätzen.

Die Stimmung unter den IT-Dienstleistern hellt sich auf. Erstmals seit 2003 rechnen sie wieder mit steigenden Tagessätzen. Bislang schlug sich der allgemeine Aufschwung zwar positiv auf Umsatz und Ertrag nieder, die erzielbaren Preise stagnierten oder fielen bislang jedoch.
Die Stimmung unter den IT-Dienstleistern hellt sich auf. Erstmals seit 2003 rechnen sie wieder mit steigenden Tagessätzen. Bislang schlug sich der allgemeine Aufschwung zwar positiv auf Umsatz und Ertrag nieder, die erzielbaren Preise stagnierten oder fielen bislang jedoch.
Foto: Berlecon Research

Allerdings warnen die Marktbeobachter vor überzogenen Erwartungen, da die Entwicklung in den verschiedenen Marktsegmenten sehr stark variieren. "Auch wenn die Stimmung insgesamt optimistischer ist, geht nach wie vor die Mehrheit der IT-Dienstleister von einer Seitwärtsentwicklung bei den Preisen aus", erläuterte Andreas Stiehler, Senior Analyst bei Berlecon Research, das Umfrageergebnis.

Im Projektgeschäft legten die im Jahr 2006 in Rechnung gestellten Tagessätze nur in solchen Bereichen leicht zu, die technisches Spezialwissen und einen hohen Grad an Erfahrung benötigen. Für andere Tätigkeiten und Erfahrungsstufen haben Anwender hingegen weniger als zuvor gezahlt, hier fallen die Preise nach wie vor zum Teil sogar sehr deutlich. "Hohe Tagessätze findet man in Bereichen, in denen die technische Komplexität hoch und die Spezialisten knapp sind", sagte Stiehler.

Auch für den Outsourcing-Markt belegen die Befragungsergebnisse, dass die Preisentwicklung abhängig von den verschiedenen Leistungsbereichen stark variiert. Während der Preisdruck im Geschäft mit Managed Desktop Services 2007 im Vergleich zu 2006 deutlich zunahm, berichtet die Mehrheit der Dienstleister über höhere Preise für den SAP-Basis-Betrieb freuen. "Die verschiedenen Segmente im Managed-Services-Umfeld unterscheiden sich deutlich nach dem Grad der Industrialisierung. Und das schlägt sich in der Preisentwicklung nieder", fasst Stiehler zusammen. (jha)

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