Bundeswehr bekommt Innovationspreis

IT-Projekt Herkules ausgezeichnet

19.05.2011
Von Johannes Klostermeier

Mit dem IT-Projekt wird Europas derzeit größte öffentlich-private Partnerschaft zwischen Bundeswehr, Siemens und IBM ausgezeichnet. Zur Begründung gab die Jury an: „Die Öffentlich Private Partnerschaft ist eindeutig günstiger als eine Modernisierung in Eigenregie der Bundeswehr. Eine Anschubfinanzierung des Projekts wäre ohne die Unterstützung der privaten Partner nicht möglich gewesen. Durch Herkules kann sich die Bundeswehr von Aufgaben trennen, die sie nicht unbedingt selbst machen muss und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.“

Beschleunigt Modernisierung, Standardisierung und Zentralisierung

Und weiter heißt es in der Begründung: „Die Bundeswehr beschleunigt deutlich die Modernisierung, Standardisierung und Zentralisierung ihrer IT und löst sich mit dem Projekt von ihrer fragmentierten, inkonsistenten und redundanten IT-Struktur“.

Der BWI Leistungsverbund mit der BWI Informationstechnik war Ende 2006 von Bundeswehr, Siemens und IBM gegründet worden, um die IT- und Telekommunikation der Bundeswehr zu modernisieren. Hauptsitz der Gesellschaften ist Meckenheim bei Bonn. Im bisherigen Verlauf hat die BWI bereits große Teile der IT- und Telekommunikationsinfrastruktur der Bundeswehr modernisiert.

Unter anderem hat die Gesellschaft für die Bundeswehr ein modernes Weitverkehrsnetz mit 6.000 Kilometer Glasfaserkabel aufgebaut, die vorhandenen Sondernetze integriert sowie Rechenzentren und zentrale Serversysteme modernisiert. Neben der Leistungsfähigkeit habe ein besonderes Augenmerk auf dem Aufbau energieeffizienter Lösungen gelegen. So sei der Stromverbrauch der Rechenzentren deutlich reduziert worden.

Die BWI hat für die Bundeswehr außerdem einen zentralen User Help Desk an vier Standorten eingerichtet, der 24 Stunden am Tag an 365 Tagen für technische Fragen erreichbar sein soll, ein zentraler Auskunfts- und Vermittlungsdienst (A&V-Dienst) löste an zehn Standorten die ehemals lokalen Telefonvermittlungen der Bundeswehr ab. Für die Telekommunikation der Streitkräfte gab es neue Leistungen und Funktionen, rund 120.000 Telefone wurden erneuert.