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IT-Projekt der Deutschen und Dresdner Bank gerät ins Stocken

08.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Start des Joint Ventures der Deutschen Bank und Dresdner Bank zur Abwicklung des gemeinsamen Zahlungsverkehrs verschiebt sich. Vertreter beider Institute vermochten laut einem Bericht der deutschen Ausgabe der "Financial Times" keinen Termin für einen neuen Anlauf nennen. Der intern angesetzte 1. August sei wohl nicht zu schaffen, erklärte Achim Pöhler, Vorstand der Deutsche-Bank-Tochter European Transaction Bank am Rande des 4. Norddeutschen Bankentages in Lüneburg. Insider gehen davon aus, dass personelle Querelen innerhalb der IT-Abteilung der Dresdner Bank sowie Probleme bei der Zusammenführung der verschiedenen IT-Systeme beider Finanzinstitute für die Verzögerungen verantwortlich sind. Die zu erwartenden Schwierigkeiten bei der IT-Konsolidierung sollen auch der Grund

für den Ausstieg der Hypo Vereinsbank (HVB) im April dieses Jahres sein, die sich ursprünglich ebenfalls an dem Joint Venture beteiligen wollte. Mit der gemeinsamen Abwicklung des Zahlungsverkehrs wollten die Geldhäuser Kosten in dreistelliger Millionenhöhe einsparen.

Währenddessen versucht die HVB mit der Auslagerung ihres Bargeld-Managements an Giesecke & Devrient (G&D) die Kosten zu senken. So soll zunächst in den Münchner Filialen und Geldautomaten der Bargeldumlauf verbessert werden. Die Verantwortlichen versprechen sich damit Einsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich. Angeblich hat sich die Dresdner Bank gegen ein ähnliches Angebot von Giesecke & Devrient entschieden. (ba)