IT-Profis wollen Arbeit und Freizeit stärker trennen

09.12.2003
Das Platzen der New-Economy-Blase und die anhaltende Krise der IT-Industrie scheinen die Bedürfnisse der Beschäftigten zu verändern. Diese streben jetzt nach einer strikteren Trennung von Beruf- und Privatleben, wie Münchner Forscher feststellten.

Kostenkontrolle, Rationalisierung und Personalabbau prägten in den vergangenen zwei Jahren die IT-Branche. Diese Entwicklung ist an den Mitarbeitern nicht spurlos vorübergegangen, auch wenn sie ihren Job behalten konnten.

Nach zahlreichen Interviews mit Softwareentwicklern, Beratern, Führungskräften und Verwaltungsangestellten aus IT-Unternehmen zeichnen Andreas Boes und Kira Marrs vom Münchner Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung ein etwas anderes Bild des IT-Profis, als es noch zu Boomzeiten verbreitet war: Heute sind die Mitarbeiter zunehmend daran interessiert, ihre Arbeitszeit zu verkürzen oder einzugrenzen, um so Berufs- und Privatleben wieder deutlicher zu trennen.

In ihrer Studie "Arbeitsbeziehungen in der IT-Branche", die die Hans-Böckler-Stiftung fördert, kamen die Wissenschaftler auch zu dem Zwischenergebnis, dass Mit- und Selbstbestimmung für die Befragten keine Gegensätze darstellen. Sie suchen nach Formen, wie sie ihre Interessen am besten durchsetzen können, um so ihre eigenen Werte in der Arbeit zu leben. Darum seien vor allem die Gewerkschaften gefordert, die Mitarbeiter bei dieser Suche zu unterstützen, so die Forscher. Mehr Informationen zur Studie gibt es unter www.arb-it2.de.