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IT-Pionier Jack Kilby ist tot

22.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jack Kilby, Erfinder des ersten integrierten Schaltkreises (IC), starb am Montag im Alter von 81 Jahren in Dallas. Bereits 1958, in seinen ersten Monaten bei Texas Instrument, integrierte er auf geliehenem Equipment Transistoren in einen Schaltkreis und meldete das Verfahren zum Patent an. Einige Monate später kam der damalige Fairchild-Mitarbeiter und spätere Intel-Mitbegründer Robert Noyce auf dieselbe Idee und wollte seine Version des IC ebenfalls patentieren lassen. Daraus entwickelte sich ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen den beiden Firmen, der schließlich durch eine Überkreuzlizenzierung beendet wurde. Damit war der Weg frei den Mikrochip, dessen durchschlagenden Erfolg Kilby nicht erwartet hatte. Im Jahr 2000 erhielt Kilby den Nobelpreis für Physik.

Das Patent auf den Mikrochip sollte für Kilby nicht das einzige bleiben: Mehr als 60 Erfindungen des Elektroingenieurs wurden patentiert, darunter der Thermodrucker und der Taschenrechner. Texas Instrument profitierte bis 1983 vom Erfindungsreichtum des im kanadischen Great Bend Geborenen. Studiert hatte er an der University of Illinois, nachdem ihn das schon damals berühmte MIT nicht aufgenommen hatte. In seinen späteren Jahren forschte Kilby an der Stromgewinnung durch Sonnenlicht und den Einsatz von Silizium.