IT-Monitoring aus Sicht des Anwenders

03.08.2006
Von Martin Seiler

Hilfe bei der Fehlersuche

Welchen Nutzung die Lösung hat, belegt ein Beispiel: Die IT-Profis "spürten vor einiger Zeit, dass sich etwas bei den Clients tut", berichtet Brückner. Die Bearbeitung von PDFs war langsam, auch der Start des Programms und das Drucken liefen nicht so schnell. Die Überwachung des Speiseplans im Intranet, der als PDF-Datei abgelegt ist, half, dem Problem auf die Spur zu kommen: Die Auswertung mit Hilfe von automatisch durch das Compuware-Tool hinterlegten Netz-Traces ergab eindeutig, dass die Performance-Probleme auf die Clients zurückzuführen waren. Die weitere Analyse zeigte dann klar, dass die Verzögerungen in Folge eines Software-Updates von Adobe aufgetreten waren, das die IT-Profis eingespielt hatten.

Den Fehlern auf der Spur

Besonders freut sich Brückner, dass dafür keine umfangreichen Spezialanalysen nötig waren. Alle Informationen ständen "gut lesbar und verständlich" im Compuware-System bereit, erzählt der Spezialist. In besonders kniffligen Fällen können auch die Screenshots hilfreich sein, die die Software-Probes automatisch erzeugen, wenn ein Fehler auftritt. Diese werden wie alle anderen bei der Überwachung erfassten Daten in der zentralen SQL-Datenbank gespeichert. Dort sind sie dann über einen längeren Zeitraum recherchierbar. Das ist laut Galinsky deshalb wichtig, "weil sich viele Probleme erst allmählich hochschaukeln". Auch die Anwender nehmen dem Experten zufolge vieles erst spät wahr - es dauert, bis das Fass überläuft. Wenn das jedoch passiert, helfen die historischen Daten bei der Ursachenforschung.

Pläne für den Ausbau

Derzeit sind acht Probes stationär installiert, zwei weitere befinden sich auf Notebooks. So haben die IT-Spezialisten des BR die Möglichkeit, bei Problemen einen Rechner an einem bestimmten Punkt ins Netz zu hängen und ein paar Tage mitlaufen zu lassen, um Informationen zu sammeln. Wichtiger sind jedoch die fest installierten Überwachungspunkte, die zum einen auf Referenzsystemen direkt im Rechenzentrum vorhanden sind, zum anderen "draußen" bei den Anwendern stehen.

Der BR hat bereits weitere Pläne für das Tool: Zum einen sollen noch mehr Probes installiert werden, die dann auch die Überwachung von Standorten wie Nürnberg oder Regensburg ermöglichen. Zum anderen wird überlegt, die Skriptsprache für automatische Tests im Umfeld von Software-Updates oder nach dem Einspielen von Patches zu benutzen. Wie Brückner erläutert, ließe sich dann überprüfen, ob ein Patch eine Anwendung beinträchtigt.