Auch Headhunter spüren Einbruch in der IT-Branche

IT-Manager weniger gefragt

09.08.2001
Trotz der starken Nachfrage nach Führungskräften in Europa ist der Bedarf an IT-Managern in der Telekommunikationsbranche zurückgegangen. Der weltweite Trend hat den Arbeitsmarkt auf dem alten Kontinent eingeholt.

Obwohl die Nachfrage nach Führungskräften in Europa im ersten Quartal 2001 gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres um fast neun Prozent gestiegen ist, sinkt die Anzahl der offenen Stellen bei den IT-Spitzenpositionen. Das geht aus dem „Executive Demand Index“ des Personal-Beratungsunternehmens Korn/Ferry International hervor. Seit 1985 erfasst die Auflistung den Bedarf an Führungskräften bei etwa 5000 Kunden.

Demnach hat die europäische Spitzentechnik auf den ersten Blick nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Der Bedarf in dieser Branche stieg Anfang 2001 um ein Prozent zum Vorjahreswert. Das liege aber daran, „dass in der Rubrik auch Schiffs- oder Maschinenbauingenieure erfasst sind, die nicht dem reinen IT-Umfeld zugeordnet werden können“, erklärt Norbert Abraham, Principal Financial Services bei Korn/Ferry.

Deutlicher zeichnet sich der Rückgang vakanter Stellen für DV-Spitzenkräfte ab. Im ersten Quartal 2001 schrumpfte die Nachfrage von acht innerhalb eines Jahres auf vier Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Gründe für den Einbruch sind vielschichtig, hauptsächlich sei jedoch der Niedergang im Umfeld für die Misere verantwortlich. Abraham: „Das gesamte Web-Business hat sich selbst eliminiert. Nun schwappt diese Welle zu uns herüber.“

In den USA, Asien und Lateinamerika sind die Index-Zahlen deshalb weitaus drastischer. So verringerte sich der Bedarf an Spitzenkräften bei den nordamerikanischen Technologieunternehmen um acht Prozent seit Anfang vergangenen Jahres. Auch in Asien fiel die Zahl offener Stellen im IT-Topmanagement von 24 auf 20 Prozent zurück. Den stärksten Einbruch erlitt Lateinamerika: Von zwölf Prozent vakanten Führungspositionen im ersten Quartal 2000 standen nach einem Jahr nur noch vier Prozent zur Verfügung.