Weltweiter Mangel

IT-Know-how ist überall begehrt

06.06.2008
Weltweit brauchen Unternehmen dringend neue IT-Fachkräfte, meint der IT-Verband Comptia. 46 Prozent der Befragten wollen ihre Abteilungen noch in diesem und 52 Prozent im nächsten Jahr ausbauen.

Den größten Bedarf für zusätzliches Know-how sehen die IT-Manager bei eher klassischen Themen wie Sicherheit (74 Prozent), Netzwerkadministration (66 Prozent) und Betriebssystemen (66 Prozent). Zusätzlich steigt die Nachfrage nach Spezialisten mit aktuellem Hightech-Wissen. So erwarten 39 Prozent der befragten IT-Manager, dass bereits im nächsten Jahr spezielles Wireless-Wissen für ihr Unternehmen wichtig sein wird. 55 Prozent halten entsprechende Fähigkeiten in fünf Jahren für unumgänglich. Um dem steigenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wollen die Unternehmen zukünftig mehr in externe Trainings (42 Prozent), Zertifizierung (36 Prozent) und interne Weiterbildungsmaßnahmen (35 Prozent) für ihre Mitarbeiter investieren.

Im Rahmen der "Skills-Gap"-Studie befragte Comptia weltweit 3578 IT-Manager mit Personalverantwortung in Nordamerika, Europa und Asien, darunter 258 deutsche Manager.

IT-Sicherheit auch in Deutschland oben

Betrachtet man die Ergebnisse der Comptia-Studie für den deutschen Markt, so werden auch hierzulande Sicherheitsfachleute gesucht. Laut den befragten deutschen IT-Managern bestehe darüber hinaus insbesondere bei Softskills und Web-basierenden Technologien Ausbildungsbedarf. Ausreichend qualifiziert hingegen seien deutsche IT-Fachleute derzeit für Hardware, Betriebssysteme und Programmiersprachen.

Dass Kenntnisse über IT-Sicherheit den Marktwert von IT-Experten erhöhen, bestätigt Isabell Herbst vom IT-Trainingsunternehmen Lanworks: "Unser Fortbildungslehrgang zum zertifizierten Sicherheitsspezialisten erfreut sich derzeit besonders hoher Beliebtheit", erklärt die Leiterin des Geschäftsbereichs "Berufliche Bildung". Die Ausbildung schließt eine Zertifizierung zum Microsoft Certified Systems Engineer (MCSE) und zum Cisco Certified Network Administrator (CCNA) sowie das herstellerunabhängige Zertifikat Comptia Security+ ein. "Die Vermittlungsquote arbeitsuchender Absolventen liegt je nach Kurs zwischen 80 und 100 Prozent. Auch junge Mütter und Absolventen über 50 haben gute Wiedereinstiegschancen", wirbt Herbst.

Einen Wettbewerbvorteil durch gut ausgebildete Mitarbeiter verspricht sich der Computerhersteller Dell. "Zertifizierungen sind die Grundlage dafür, einen hochwertigen Service für unsere Kunden sicherzustellen", ist Rene van der Veer, Director Global Services Emea, überzeugt. Darüber hinaus werde zertifiziertes Personal im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen immer wichtiger.

"Die Vorteile zertifizierten Personals sind für uns quantitativ und qualitativ messbar", erklärt van der Veer. "Wir stellen fest, dass wir in einem bestimmten Zeitraum mehr Supportanfragen als vorher erfolgreich bearbeiten können." Neben der Zeitersparnis führe die Zertifizierung auch zu einer Senkung der Kosten.

Statt sich über den Fachkräftemangel zu beklagen, geht auch Ricoh seit vielen Jahren den Weg, seine Servicetechniker selbst auszubilden und zu zertifizieren. Unter der Leitung von Heinz-Gunter Kursawe gründete der Spezialist für digitale Bürokommunikation ein internes Schulungszentrum mit dem Namen "Linc Academy".

Als international agierendes Unternehmen setzt Ricoh bei der Ausbildung seiner Mitarbeiter auf einheitliche Standards rund um den Globus. Aus diesem Grund absolvieren alle Auszubildenden neben dem nationalen Abschluss an der Handwerkskammer auch international einheitliche Zertifizierungen zu Hardware- und Netzwerkthemen (Comptia A+ und Network+). (hk)

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