Image-Umfrage

IT ist solide, aber schwerfällig

21.11.2008
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kosten müssen stimmen

In der Umfrage konnten 70 Prozent der Manager den Nutzen der IT nicht benennen. "IT-Ausgaben rentieren sich nicht", glaubt beispielsweise mehr als die Hälfte der Führungskräfte. Das Urteil ist dem Bauchgefühl geschuldet und entbehrt oft einer Analyse der Geschäftszahlen. Mehr als drei Viertel der Befragten messen nämlich nicht den Business-Nutzen der IT und weisen ihn folglich auch nicht aus. Wenn also 56 Prozent der Manager resümieren, dass sich die IT-Kosten nicht steuern lassen, sind Zweifel an einer nüchternen Betrachtung von Ursache und Wirkung angebracht.

Eine detaillierte Betrachtung der Antworten weist auf das Kernproblem hin. Eine Kosten-Nutzen-Betrachtung der IT-Ausgaben in der Projektarbeit gibt es "mal mehr, mal weniger", so Boydak, "im IT-Betrieb findet man eine solche Analyse jedoch kaum". Bleiben die objektive Messung und der konsequente Nachweis des Geschäftsnutzens aus, drohen voreiliges Outsourcing und undifferenzierte Sparmaßnahmen nach dem Rasenmäherprinzip. "Beides hat in der Vergangenheit enorme Werte zerstört und wenig Effekte gezeigt", warnte der Manager.

Ist Ihre IT wert, was sie kostet?

Möchten Sie in einem schnellen Test den Wert- und Innovationsbeitrag Ihrer IT ermitteln? Unter http://www.computerwoche.de/1870144 finden Sie einen Self-Check, den die COMPUTERWOCHE zusammen mit Boydak Management Consulting betreibt. Der Test setzt sich aus 19 Fragen zusammen und beansprucht etwa 20 Minuten.

Mehr als 100 Leser haben den Testparcours bereits absolviert.

Eine Zwischenanalyse ergibt folgendes Bild:

  • Für 59 Prozent der Leser ist IT eine infrastrukturelle Notwendigkeit beziehungsweise "Commodity", 41 Prozent erachten IT als wertschaffend.

  • In 54 Prozent der Unternehmen ist das Topmanagement nicht davon überzeugt, dass sich IT-Ausgaben rentieren.

  • 13 Prozent der Teilnehmer können auf eine IT-Strategie verweisen, in 36 Prozent der Fälle gibt es keine. Die verbleibenden 51 Prozent räumen ein, dass die IT-Strategie den Bezug zum Geschäft vermissen lässt.

  • 36 Prozent investieren nur ein Zehntel des IT-Projektbudgets in Innovationsvorhaben.

  • Das Business-IT-Alignment haben 27 Prozent der Teilnehmer eigener Einschätzung zufolge gut gelöst, 43 Prozent sehen Nachholbedarf.

  • Der IT-Nutzen wird nur in jedem fünften Unternehmen gemessen und ausgewiesen.

  • Die IT-Kosten für Kernprozesse kennen 63 Prozent der Antwortenden nicht.

  • Eine systematisch abgeleitete Sourcing-Strategie, die Kernkompetenzen definiert, verfolgen etwa 29 Prozent der Teilnehmer.