Hardwarebranche wächst um 26 Prozent

IT-Industrie hat sich in den USA spürbar erholt

09.01.2004
MÜNCHEN (IDG) - Die IT-Industrie hat sich in den Vereinigten Staaten im letzten Jahr spürbar erholt. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht "Digital Economy 2003", den das US-Wirtschaftsministerium jetzt veröffentlichte.

Nach einer zweijährigen Durststrecke mit Massenentlassungen und geringen Profiten konnten die US-amerikanischen IT-Hersteller 2003 wieder wachsen. Nach Schätzung des Wirtschaftsministeriums legte die Branche vergangenes Jahr um 6,4 Prozent zu, nach 1,6 Prozent im Jahr 2002 und 0,9 Prozent im Jahr 2001. Damit wuchs der IT-Sektor stärker als die gesamte US-Wirtschaft, für die eine Steigerungsrate von 2,9 Prozent ermittelt wurde. Insgesamt haben die IT-Anbieter 2003 Waren und Services im Wert von 1,24 Billionen Dollar verkauft, während es im Jahr zuvor 1,17 Billionen Dollar waren.

Laut Wirtschaftsministerium trugen Steuerkürzungen der Administration Bush entscheidend zu der Belebung bei. Die Behörde räumt in dem Report aber auch ein, dass sich der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt noch nicht bemerkbar gemacht hat. Obwohl viele Unternehmen wieder mehr in ihre IT investieren, ist es kaum zu Neueinstellungen gekommen. Derzeit stagniere der Stellenmarkt noch, allerdings rechne man bald mit einem größeren Bedarf an IT-Personal.

Den Optimismus des Ministeriums kann die US-Sektion des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) nicht teilen. Der Verband sieht bei US-Unternehmen einen wachsenden Trend, IT-Jobs ins Ausland zu verlagern. Trotz der zur Schau gestellten Zuversicht scheint die Offshore-Entwicklung auch der Regierung Bush Sorgen zu bereiten. Sie kündigte eine Analyse an, um die Tendenz zu diesem Outsourcing gegebenenfalls durch politische Maßnahmen einzudämmen. Die Zahl der IT-Beschäftigten ist in den Vereinigten Staaten in den letzten drei Jahren um acht Prozent auf insgesamt 5,9 Millionen Angestellte gesunken.

Der Bericht gibt neben Marktdaten auch Aufschluss über spezielle Absatzentwicklungen. Das größte Wachstum wurde 2003 in der Sparte Hardware erzielt, die ein Plus von 26 Prozent schaffte. Vergleichsweise schwach fiel hingegen die Steigerung in den Bereichen Kommunikationsdienste sowie Software/Services aus, die jeweils nur um knapp zwei Prozent zulegen konnten. Das Ministerium macht in dem Report keine konkreten Prognosen für dieses Jahr. Die Behörde glaubt lediglich, dass sich die IT-Industrie 2004 noch besser entwickeln wird als 2003. (pg)