Kolumne

IT-Gipfel: wichtig, wichtig, wichtig

13.12.2007

Am 10. Dezember war Gipfel-Tag. Politiker der ersten Reihe, Geschäftsführer von IT-Anbietern und Berater pilgerten nach Hannover,um ausführlich über die Zukunft der IT in Deutschland zu sprechen. Viel ist leider nicht dabei herausgekommen

Genauso wie beim ersten IT-Gipfel vor einem Jahr konnte man in Hannover zwar ein großes Schaulaufen bewundern, aber konkrete Pläne, wie sich die Zukunft der IT in Deutschland gestalten ließe kamen nicht auf den Tisch, von Beschlüssen ganz zu schweigen.

Selbst die schon im Vorfeld durchgesickerte Berufung von Staatssekretär Bernhard Beus zum IT-Beauftragten des Bundes erscheint so halbherzig wie der ganze Gipfel. Da bestätigt Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag offiziell die Personalie Beus, gleichzeitig wird aber klar, wie wenig er eigentlich zu sagen hat: er darf nicht weisen, sondern nur koordinieren.

Trotz des geringen Durchgriffs muss Beus viele komplizierte Aufgaben erledigen. So viele, dass sie selbst für einen zupackenden, IT-erfahrenen, mit allen nötigen Kompetenzen ausgestatteten Macher kaum zu bewältigen sind. Ein langjähriger Verwalter im Innenministerium, der als gelernter Jurist praktisch keine Ahnung von IT hat und nicht mit Weisungsbefugnis ausgestattet ist, muss an dieser Fülle von Aufgaben scheitern.

Beus erscheint schon jetzt als ein Bauernopfer des guten Willens. Mit der Konstruktion IT-Beauftragter will die Bundesregierung zeigen, wie wichtig ihr die Informationstechnologie ist; unbeabsichtigt signalisiert sie auf diese Weise aber auch, dass sie vom Thema IT nichts versteht. Nötig ist kein Bundesbeauftragter, sondern ein echter Bundes-CIO, der eine IT-Strategie für die Bundesverwaltung und Ministerien entwickelt und umsetzt. Alles andere ist sinnlos.

Was halten Sie vom Bundes-CIO und den Ergebnissen des zweiten IT-Gipfels? Diskutieren Sie mit unter http://blog.computerwoche.de