Gehaltsstudie 2009

IT-Gehälter wachsen trotz Krise

26.10.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Große Firmen zahlen besser

Wohl dem, der in einem großen Unternehmen arbeitet, denn dort werden auch dieses Jahr wieder höhere Gehälter gezahlt: IT-Fachkräfte können in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern mit rund 20 Prozent mehr Gehalt rechnen als im Durchschnitt aller Firmen. Dagegen zahlen Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern um rund 16 Prozent unter dem Mittelwert.

Nach wie vor spielt auch die Region eine Rolle. Allerdings fallen die regionalen Gehaltsunterschiede bei IT-Experten im Vergleich zu anderen Branchen nicht ganz so groß aus. Vorne liegt mittlerweile München, wo Arbeitgeber laut Untersuchung 14,8 Prozent über dem Durchschnitt zahlen. Es folgt die Finanzmetropole Frankfurt am Main mit 14,5 Prozent, Düsseldorf mit zehn Prozent und Stuttgart mit neun Prozent. "Grund dafür ist einerseits die größere Konkurrenz von Unternehmen im Vergleich zu ländlichen Gebieten, andererseits natürlich die höheren Lebenshaltungskosten", erläutert Böger.

Wie variabel darf es sein?

"Prämienregelungen nach amerikanischem Vorbild erfreuen sich auch in der IT-Wirtschaft großer Beliebtheit", beobachtet Böger. Immer mehr IT-Unternehmen zahlten ihren Mitarbeitern - auch ohne Führungs- und Vertriebsaufgaben - variable Gehaltsbestandteile. Längst seien es nicht mehr nur große Unternehmen, die variabel entlohnen. Headhunter Happe beobachtet indes auch einen gegenläufigen Trend: "Firmen gehen dazu über, wieder ein höheres Fixgehalt zu zahlen." Praktiker Trompeter von Itemis bestätigt diese Entwicklung: "Selbst unsere Vertriebler haben nur einen kleinen variablen Anteil." Es entspreche nicht der Firmenphilosophie, die Vergütung in den Vordergrund zu stellen. Trompeter weiter: "Wenn ich im Bewerbungsgespräch merke, dass einem Kandidaten das Gehalt sehr wichtig ist und er mit einem zweistelligen Plus gegenüber seiner früheren Tätigkeit rechnet, ist er bei uns nicht richtig."

Immerhin, so die Personalmarkt-Auswertung, erhalten rund 38 Prozent aller IT-Fachkräfte Prämienzahlungen. Für den Einzelnen macht das statistisch etwa sieben Prozent des Grundgehalts aus und beläuft sich auf rund 4300 Euro jährlich. Acht Prozent aller IT-Fachkräfte, deren Daten ausgewertet wurden, haben eine Überstundenregelung, die einen monetären Ausgleich der geleisteten Überstunden vorsieht. Wer eine solche Regelung hat, steigert sein Gehalt dadurch im Schnitt noch einmal um rund 2300 Euro im Jahr.