IT-Gehälter: Viele Mittelständler bekommen nicht mehr als im Vorjahr

13.05.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Auch für die erfahrenen IT-Experten wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Der Programmierprofi verdient 49 000 Euro im Jahr, was dem Gehalt vom Vorjahr entspricht. Der Netzwerkprofi hat es mit 60 000 Euro besser, allerdings muss auch er nach Towers-Perrin-Berechnungen eine Nullrunde hinlegen. Der variable Anteil macht dabei jeweils 13 Prozent aus. Auch hier schneidet der Datenbankfachmann am schlechtesten ab und verdient wie im Vorjahr 41000 Euro mit einem minimalen variablen Anteil von drei Prozent.

Außer für Netzwerkadministratoren fällt der Unterschied zu IT-Gehältern in Großfirmen relativ hoch aus. Der Programmierer kommt dort auf 59000 Euro im Jahr, also auf 20 Prozent mehr als beim Mittelständler, und der Datenbankler auf 54000 Euro, 30 Prozent mehr als beim Kleinen. Der Netzspezialist schafft durchschnittlich 60000 Euro, das gleiche Gehalt wie im Mittelstand.

Weniger Geld bei Anwenderunternehmen

Mittelständische Anwenderunternehmen bezahlen ihre IT-Experten um zehn bis 20 Prozent schlechter als IT-Firmen vergleichbarer Größe. Als wichtigste Gründe nennt Vergütungsspezialist Ewers, dass beim Anwender IT nicht Kerngeschäft ist und die Mitarbeiter gelegentlich etwas schlechter qualifiziert und die Aufgaben nicht so komplex sind wie bei den Herstellern. Oft leisten sich Anwender für die anspruchsvollen Arbeiten den Service der Hersteller, und der eigenen IT-Abteilung bleibt nur noch der Support übrig.

Am deutlichsten wird der Gehaltsunterschied zwischen Mittelstand und Konzern allerdings bei den Manager-Einkommen. Nach dem Motto "Je größer das Unternehmen und je höher in der Hierarchie, desto dicker ist die Brieftasche" erreichen IT-Bosse großer Firmen ein Zielgehalt von durchschnittlich 426000 Euro (Vorjahr 420000 Euro), wobei der variable Anteil etwa 40 Prozent ausmacht. Zwar muss der mittelständische Chef auch nicht darben, aber mit 196000 Euro (Vorjahr 185000 Euro) Jahressalär verdient er immerhin gut über die Hälfte weniger als sein Pendant im Konzern.