IT-Gehälter: Nach wie vor Ost-West-Gefälle

12.06.2007
Die Einkommen der IT-Fach- und Führungskräfte sind laut Kienbaum um durchschnittlich drei Prozent gestiegen.

Derzeit verdienen IT-Führungskräfte im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 105 000 Euro, eine IT-Fachkraft erhält 60 000 Euro. So lautet eines der Ergebnisse der Vergütungsstudie "Führungs- und Fachkräfte in der Informationstechnologie 2007" der Management-Beratung Kienbaum aus Gummersbach. "Sich rasch verändernde Tätigkeiten, Berufsbilder und Anforderungen prägen die aktuelle Situation. Das macht auch große Sprünge beim Geld möglich – wenn Mitarbeiter flexibel sind und Verantwortung übernehmen", meint Christian Näser, Projektleiter der Studie.

Seinen Ausführungen zufolge liegt die Gehaltsspanne bei Managern zwischen 84 000 und 117 000 Euro jährlich, bei Fachkräften betrage sie 49 000 bis 71 000 Euro. "Mit der Personalverantwortung und der Größe des Unternehmens steigt auch das Einkommen", so der Vergütungsexperte. So erhalte ein Leiter IT Management in einem Betrieb mit bis zu 100 Mitarbeitern ein durchschnittliches Jahresgehalt von 95 000 Euro. Bei über 5000 Mitarbeitern verdiene er in gleicher Position durchschnittlich 169 000 Euro im Jahr.

Stark im Kommen sind nach wie vor variable Vergütungskomponenten. Laut Untersuchung beziehen 78 Prozent aller IT-Führungskräfte und 55 Prozent aller IT-Fachkräfte eine variable Vergütung in Form von Prämien, Tantiemen, Boni oder Sonderleistungen. Im Vorjahr betrug die durchschnittlich ausgeschüttete Summe 17 900 Euro für eine Führungskraft und 6800 Euro für eine Fachkraft. Betriebliche Zusatzleistungen wie Zusatzversicherungen, Gehaltsfortzahlung bei längerer Krankheit, betriebliche Altersvorsorge und Firmenwagen seien weiterhin wichtige Bestandteile des Gesamtvergütungspakets.

Auch geografische Gegebenheiten sind für die Gehaltshöhe entscheidend, betont Näser. Das Vergütungsniveau sei in den deutschen Großstädten und Ballungsräumen (Düsseldorf, Köln, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Berlin) am höchsten. Gründe seien die größere Konkurrenz der Unternehmen im Vergleich zu ländlichen Gebieten und höhere Lebenshaltungskosten. In den neuen Bundesländern liege das Durchschnittsjahresgehalt von IT-Kräften unverändert bei knapp 80 Prozent des deutschen Mittelwerts.

Ein Blick auf die Ausbildungsstruktur zeigt einen klaren Trend zur Höherqualifizierung, so Näser: "Eine besser ausgebildete Generation von Führungs- und Fachkräften rückt nach, das Ausbildungsniveau der IT-Mitarbeiter steigt." Unter Managern dominiere der universitäre Abschluss mit 51 Prozent, und unter IT-Fachkräften ist diese Gruppe mit 33 Prozent am stärksten vertreten. An der Studie beteiligten sich 192 Unternehmen mit Vergütungsangaben zu 5682 Einzelpositionen. (hk)