COMPUTERWOCHE und Professor Scholz starten zweite Gehaltsstudie

IT-Gehälter im Test: Wer verdient am besten?

21.07.2000
MÜNCHEN (hk) - Die COMPUTERWOCHE startet gemeinsam mit Christian Scholz, Professor an der Universität Saarbrücken, ihre zweite Gehaltsuntersuchung. Einsendeschluss ist der 1. September 2000; die Ergebnisse werden auf der Münchner Computermesse "Systems" am 6. November 2000 vorgestellt. Eingeladen daran teilzunehmen sind alle Computerfachleute, aber auch Unternehmen.

Auf den ersten Blick scheint alles klar: Einsteiger mit Hochschulabschluss verdienen - so hört man unisono aus den Unternehmen - zwischen 75000 und 90000 Mark im Jahr. Wer sich bewährt, überschreitet schnell die 100000er Marke. Nach zwei bis vier Jahren Berufserfahrung können es schon über 120000 Mark jährlich sein, und als Topspezialist oder Projektleiter winken dann Summen ab 150000 Mark aufwärts. Woher also dieses große Interesse auf der einen, die ewige Geheimniskrämerei auf der anderen Seite? Ganz einfach: Weil Bewerber wissen, dass "ein bisschen immer noch geht", und weil die Transparenz gar nicht so groß ist, wie immer angenommen wird. Vor allem jetzt, da die Firmen händeringend suchen und gelegentlich zu Kompromissen bereit sind, die sie in normalen Zeiten nicht eingehen würden

Außerdem sind solche Studien immer wieder für Überraschungen gut, wie die erste CW-Gehaltsuntersuchung zeigte: Demnach behaupteten sich die Absolventen der Berufsakademien gegenüber den Fachhochschulabgängern und die reinen Informatiker liefen den Wirtschaftsinformatikern den Rang ab, obwohl immer wieder zu hören ist, dass Letztere schon mit dem Chefstab im Tornister herumlaufen. Keine Überraschung war dagegen, dass Internet-Spezialisten am meisten mit nach Hause nehmen durften. Hier stellt sich nun die Frage, ob diese Gehälter weiter in die Höhe schnellen oder ob es langsam zu einer Beruhigung kommt. Nach der aktuellen Kienbaum-Studie, die die Gummersbacher Berater im Mai veröffentlichten, stiegen die Durchschnittsgehälter der IT-Spezialisten lediglich um etwa drei Prozent. Personalchefs können da von ganz anderen Einkommenszuwächsen berichten.

Mit ihrer Studie verfolgen Scholz und die CW das ehrgeizige Ziel, möglichst genau zu eruieren, welches Technik-Know-how in welchem Maße das Einkommen beeinflusst. In kaum einer anderen Branche spielen vom Markt nachgefragte Kenntnisse eine so große Rolle bei der Gehaltsfindung wie in der IT-Welt. Denn Programmierer ist nicht gleich Programmierer und SAP-Berater nicht gleich SAP-Berater.

Ziel der Studie soll sein, für mehr Transparenz auf dem Vergütungssektor zu sorgen, damit beide Seiten, Personaler und IT-Mitarbeiter, einander besser verstehen. In puncto Transparenz soll es in einigen US-Firmen schon so weit sein, dass das Höchstgehalt, das man in der jeweiligen Position erreichen kann, im Intranet zu lesen ist.

Während Firmen hierzulande oft mit Gehaltsspannen operieren - es darf kein Mitarbeiter aus dem Rahmen fallen, denn das bringt Unruhe -, sind die Unterschiede in den USA zum Teil erheblich. So kann es passieren, dass ein NT-Administrator bei einem E-Commerce-Unternehmen 20 000 Dollar im Jahr mehr verdient als ein Kollege, der um die Ecke bei einem Anwender arbeitet. Dies hängt nach Angaben von US-Vergütungsberatern vor allem von der Bedeutung der IT im jeweiligen Unternehmen ab.

Zur Zeit fangen auch in Deutschland Firmen an, über neue Modelle nachzudenken und beispielsweise mehr auf variable Gehaltskomponenten zu setzen. Anwenderunternehmen gehen sogar so weit, dass sie ihre IT-Abteilung auslagern, um nicht mehr von der Vergütungsstruktur des Mutterkonzerns abhängig zu sein und attraktive Gehälter zahlen zu können.

Interessant wird die Studie sicher auch unter einem Aspekt, der bisher nur am Rande eine Rolle spielte: die finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen. Seit immer mehr junge IT-Firmen den Neuen Markt stürmen, sind diese für DV-Profis attraktiv geworden. Diese Betriebe bieten nämlich Aktienoptionen, also die Chance, zusätzlich zum eigentlichen Gehalt zu Geld zu kommen.

Der Fragebogen ist auf den Seiten 59 und 60 abgedruckt oder auch über das Internet www.gehaltsstudie.de/CW abrufbar. Er richtet sich sowohl an Einzelpersonen als auch an Unternehmen. Wer als Einzelperson mitmacht, erhält zum Schluss gegen eine Schutzgebühr von 30 Mark eine etwa 15seitige allgemeine Auswertung und mit Hilfe einer Transaktionsnummer die Möglichkeit, seine individuelle Gehaltsberechnung über das Internet abzurufen. Unternehmen, die mitmachen, zahlen einen Beitrag von 300 Mark.

Für inhaltliche Fragen stehen Maria Scholz unter der E-Mail-Adresse Maria.Scholz@internetbefragung.de und Hans Königes von der CW-Redaktion unter der E-Mail-Adresse hkoeniges@computerwoche.de zur Verfügung. Einsendeschluss ist der 1. September 2000. Alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden eingehalten und die Fragebögen - inklusive der Anschriften - nach Ende der Untersuchung vernichtet. Die Angaben werden ausschließlich in anonymisierter Form ausgewertet.

Die Ergebnisse der Studie werden auf der Systems am 6. November 2000 vorgestellt.