Web

IT-Forschung: Aus dem Krankenhaus direkt ins Web

04.10.2007
Von pte pte

In fünf Jahren könnte das Ganze schon Realität werden: "Läuft alles nach Plan, wird der Rechner nicht nur selbst Röntgenbilder und Aufnahmen aus dem Computertomografen auswerten." Die so genannte Medico-Software könnte dann in Bildern "zudem medizinische Auffälligkeiten erkennen, wird die Daten automatisch katalogisieren, Vergleichsbilder und Behandlungsberichte aus Datenbanken in aller Welt zusammentragen und dem Arzt so alle relevanten Daten und Therapievorschläge liefern", berichtet das Magazin.

Das Projekt mit dem Namen Theseus ist eines der so genannten "Leuchtturmprojekte", auf die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) seine Forschungsförderung verstärkt ausrichtet. "Was wir entwickeln, sind die Werkzeuge für die nächste Generation des Internets", sagt Professor Wolfgang Wahlster, Chef des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken gegenüber der Wirtschaftswoche. Die Möglichkeiten dabei reichen von einem medizinischen Assistenten "über eine automatische Wissens- und Beratungsplattform für Unternehmen bis hin zu Softwareagenten - Computerprogrammen, die im Auftrag der Nutzer das Web nach Daten durchforsten und dabei auf Wunsch selbstständig komplexe Aufgaben übernehmen."

Theseus sei außerdem der Versuch, Deutschland als Wissens- und Forschungsstandort international zu festigen, nachdem die so genannten Web-2.0-Angebote hauptsächlich von den Nutzern selbst geschaffen wurden, so Wahlster, der auch Schirmherr des Bonner Fachkongresses Voice Days ist und dort die wichtigsten Sprachtechnologietrends vorstellen wird. Das Ideal, so die Wirtschaftswoche, sei das Semantische Web. "Was die Entwickler ihren Rechnern beibringen wollen, ist nicht mehr und nicht weniger als ein nahezu kognitives Verständnis für das komplette in den Netzen verfügbare Wissen." Hier setzt auch Lupo Pape an. "Softwaresysteme müssen intelligenter werden, damit sie besser verstehen, was der Mensch von ihnen will und damit sie sich umgekehrt dem Menschen einfacher verständlich machen", fordert Pape am Beispiel der Sprachdialogsysteme. (pte)