IT-Firmen zahlen höhere Gehälter

30.11.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Zwischen 2,7 und 13,8 Prozent betragen die Gehaltserhöhungen, die Europas IT-Firmen 2005 ihren Mitarbeitern zukommen lassen wollen. In Deutschland soll im Schnitt 2,9 Prozent mehr bezahlt werden.

Der leichte Aufwärtstrend in der IT-Industrie dürfte sich im kommenden Jahr auch auf die Vergütung der Mitarbeiter in der IT-Industrie positiv auswirken. Die europaweite Towers-Perrin-Untersuchung über die Entwicklung der IT-Gehälter geht von Einkommenssteigerungen leicht über der Inflationsgrenze aus. Für Deutschland ermittelten die Berater unter den insgesamt 860 befragten Firmen ein Plus von rund 2,9 Prozent und damit einen ähnlichen Wert wie in Frankreich (drei Prozent) sowie England und Holland (3,1 Prozent), während die Schweiz (2,7 Prozent) und Österreich (2,5 Prozent) am unteren Ende der Skala anzutreffen sind.

Towers-Perrin-Vergütungsberater Dirk Ewert begründet die Steigerung unter anderem damit, dass viele Unternehmen ihre Umstrukturierung abgeschlossen haben und die Auftragsbücher wieder etwas besser gefüllt sind. Andere Firmen könnten es sich nach ein bis zwei Nullrunden nicht mehr leisten, "die Mitarbeiter weiter sauer zu fahren", wollen sie erfolgreich am Markt bleiben.

Mit prozentual höheren Zuwächsen als die Westeuropäer können die osteuropäischen Nachbarn rechnen. So dürfen sich die tschechischen Computerfachleute über eine Gehaltserhöhung von im Schnitt vier Prozent freuen, die Polen bekommen 4,4 Prozent mehr, die Ungarn fünf Prozent, die Slowaken 6,5 Prozent und die Rumänen 7,6 Prozent. Je näher die Länder an Westeuropa liegen und je stärker die IT-Industrie entwickelt ist, desto höher ist die Grundvergütung und desto niedriger fällt die Gehaltserhöhung aus, weiß Vergütungsexperte Ewert. Grundsätzlich beständen zwischen den westeuropäischen, zwischen west- und ost- und nochmals zwischen osteuropäischen Ländern große Gehaltsunterschiede.

In Westeuropa differierten zum Beispiel die Einstiegsgehälter deutlich. Während in der Schweiz ein Berufseinsteiger im Durchschnitt 47000 Euro verdient, in Deutschland auch noch über 40000 Euro kommt, müssen sich Spanier und Italiener mit 21000 bis 23000 Euro zufrieden geben. Für Ewert hängt Letzteres damit zusammen, dass sich in diesen südeuropäischen Ländern keine IT- und TK-Industrie mit großen europa- oder sogar weltweit aktiven Playern entwickelt hat.

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