Verkauf ebenfalls denkbar

IT-Distributor Actebis bereit für Börsengang

25.08.2008
Der IT-Distributor Actebis, größte Tochter der Starnberger Beteiligungsgesellschaft Arques Industries, steht weiter in den Startlöchern für einen Börsengang.

"Wir halten unsere IPO-Bereitschaft aufrecht, so dass wir noch im zweiten Halbjahr rausgehen könnten, aber die Situation am Kapitalmarkt ist nach wie vor von großen Unsicherheiten geprägt", sagte Unternehmenschef Klaus Hellmich in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Soest. Mit den Finanzmitteln will Actebis vor allem Zukäufe finanzieren. Das Unternehmen ist die größte Tochter der Beteiligungsgesellschaft Arques, die Börsenpläne liegen aber seit einiger Zeit auf Eis.

Eigentlich sei nach wie vor primär ein Börsengang geplant, aber auch der Verkauf des nach eigenen Angaben drittgrößten IT-Distributors in Europa sei eine Option. "Wir prüfen die Alternativen. Es gibt Gespräche mit verschiedenen Interessenten. Unser Geschäftsmodell und unsere Kennzahlen überzeugen", sagt Hellmich. Überdies sei Actebis "solide finanziert" und stehe nicht unter Zeitdruck für den Schritt an die Börse. "Aber wir würden gerne einige Akquisitionen durchführen, um unsere europäische Präsenz auszubauen", sagte der Unternehmenschef. "Dies erfordert zusätzliches Kapital."

Actebis vertreibt Informations- und Telekommunikationstechnologie und Unterhaltungselektronik. 1800 Mitarbeiter arbeiten in sieben Ländern Europas mit 70.000 Geschäftskunden. Der Gruppenumsatz lag 2007 bei 3,6 Milliarden Euro. "Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Herstellen und Wiederverkäufern. Verfügbarkeit und schnelle Lieferung sind Kernthemen unseres Geschäfts", sagt Hellmich.

Nach einen erfolgreichen Jahr 2007 sieht Actebis das laufende Jahr nüchterner: "2008 bemerken wir einen deutlichen Rückgang in der Nachfrage." Im ersten Halbjahr sei das Unternehmen zwar im Plankorridor, "doch die zweite Hälfte wird nochmals eine große Herausforderung." Die gesamte Branche leide derzeit unter den nachlassenden Konjunktur und der schwindenden Kaufbereitschaft von Unternehmen und Privatleuten. "Auch der starke Wettbewerb drückt auf die Profitabilität - die Margen kommen unter Druck", sagt Hellmich. (dpa/tc)