Jobprofil

IT-Controller brauchen Mut und Durchsetzungskraft

24.06.2009
Von 
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.

Eine Disziplin für Spezialisten

"Alle drei Berufsgruppen werden im Studium auf das IT-Controlling vorbereitet", schildert Gadatsch. Gut ein Drittel aller Hochschulen böten in Betriebswirtschaft, Informatik und Wirtschaftsinformatik Lehrveranstaltungen über IT-Controlling oder IT-Management an. Nach Schätzungen des Professors gibt es in Deutschland ungefähr 3000 bis 5000 IT-Controller. Die Tendenz ist zwar steigend, allerdings in begrenztem Umfang. "IT-Controlling wird sich kaum zu einer Disziplin entwickeln, die massenweise Jobs schafft, sondern eine Spezialistentätigkeit bleiben", prognostiziert Gadatsch. Den Unternehmen geht es darum, zu wissen, welchen Beitrag die IT zum Unternehmenserfolg leistet.

Das herauszufinden ist auch die Aufgabe von Michael Fahn, IT-Controller bei der Lufthansa und Mitarbeiter von Oliver Köhler. Fahn hat Informatik studiert und im Desktop- und Netzbereich bei der Lufthansa angefangen, bevor er sich mit Einführung und Betrieb von SAP-Systemen beschäftigte: "Mit IT-Controlling bin ich bei der Budgetplanung eher zufällig in Berührung gekommen, habe so mein Interesse an dem Thema entdeckt und mich dann in diese Richtung beruflich weiterentwickelt." Jetzt ist Fahn für das operative und strategische IT-Controlling des Konzern-Informations-Managements der Lufthansa zuständig. Zum operativen Teil gehören die Budgetplanung und -verfolgung sowie das Berichtswesen, etwa zur Ermittlung der Kosten. Beim strategischen IT-Controlling geht es um die ganzheitliche Konzernperspektive. "Hier stelle ich mit den Konzerngesellschaften Informationen bereit, die die Grundlage für strategische Entscheidungen bilden." Dazu gehören Trendthemen wie neue IT-Sourcing-Modelle, etwa Software as a Service, oder Architekturkonzepte wie SOA: Im IT-Controlling werden diese Trends adaptiert, gleichzeitig aber die Vergleichbarkeit mit bestehenden IT-Modellen aufrechterhalten.

"Für das IT-Controlling sind Kenntnisse aus Informatik und Betriebswirtschaft nötig", sagt auch Fahn. Der studierte Informatiker musste sich den kaufmännischen Teil des Jobs durch Kurse und Training-on-the-Job aneignen. Als wichtige Skills nennt er Freude am Umgang mit Zahlen, ein gutes Gedächtnis und die Fähigkeit, Verbindungen zwischen Sachverhalten herzustellen. Nicht zuletzt profitiere man von einem guten Moderations- und Verhandlungsgeschick.