IT-Management und RZ-Organisation/Kommentar

IT-Chefs in der Zwickmühle

17.08.2001
Robert Gammel Redakteur CW

Viele IT-Leiter sind wahrlich nicht zu beneiden: Nach der glücklich überstandenen Jahr-2000-Hysterie blieb ihnen nur eine kurze Verschnaufpause, stand doch mit der Euro-Umstellung schon das nächste Großereignis an. Hinzu kommen die im Gefolge von E-Business-Projekten gestiegenen Anforderungen an die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der IT. Auch die damit verbundene Öffnung der zuvor gut abgeschotteten Systeme durch Internet-basierte Applikationen sowie deren Implementierung halten die IT-Abteilungen ständig auf Trab. Parallel dazu wächst die Bedrohung durch externe Angreifer wegen der mittlerweile breiten Verfügbarkeit von allerlei Hacking-Tools sowie durch Viren, Würmer und Trojaner.

Auch die Kosten machen den IT-Chefs schwer zu schaffen. Trotz sinkender Preise für Rechner, Speicher- und Netzkomponenten nehmen die Ausgaben für die IT insgesamt laufend zu. Zu guter Letzt sitzt den Verantwortlichen eine Vielzahl verschiedener Outsourcing-Anbieter im Nacken, die naturgemäß behaupten, den Job besser und billiger zu erledigen.

Vor diesem Hintergrund ist ein wohl dosiertes Eigen-Marketing angebracht. Gegenüber der Geschäftsleitung können hier IT-Benchmarks ein wirkungsvolles Mittel sein, vorausgesetzt, der Laden ist in Schuss. Die Anwender im Unternehmen lassen sich dagegen mit einer ernst gemeinten Serviceorientierung gewinnen. Darauf ausgerichtete IT-Management-Strukturen gibt es aber nicht zum Nulltarif. Die in diesem CW-Schwerpunkt vorgestellten Wege und Modelle, mit der Fülle an Aufgaben fertig zu werden, sind sicher sinnvoll, verlangen aber viel Durchhaltevermögen und vor allem Investitionen. Zumindest Zeit und Geld sind jedoch in den meisten IT-Abteilungen bei der momentanen Budget- und Personalknappheit Mangelware. Also wird vielen IT-Leitern bis auf weiteres nichts anderes überbleiben, als sich auf die dringendsten Probleme zu konzentrieren.