Managerumfrage zu IT Kosten

IT-Budgets für 2008: jeder fünfte CIO muss jetzt sparen

07.04.2008
Laut einer Umfrage von Gartner unter rund 1000 CIOs ist insgesamt ein zum Vorjahr vergleichbares Wachstum bei den IT-Ausgaben zu erwarten. Doch nur wenige Manager wollen kräftig investieren.

Die Sorge um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft hinterlässt auch bei den IT-Ausgaben Spuren. Dies belegt eine im Februar durch Gartner gemachte Umfrage unter 1011 CIOs, in der die Analysten die Ergebnisse mit denen des vierten Quartals 2007 vergleichen. Danach halten jetzt nur noch 63 Prozent der Befragten an ihren geplanten Budgets für 2008 fest, weitere 23 Prozent wollen hingegen Kürzungen von durchschnittlich zehn Prozent vornehmen. Dem gegenüber steht eine kleine Fraktion von IT-Managern, die aktuell sogar eine Aufstockung um durchschnittlich 15 Prozent plant. (siehe auch "CIO-Agenda: Innovation braucht ein solides Fundament")

Eintrübung in den USA

Trotz der sich verschlechternden Stimmung bleiben die Analysten aber vorerst bei ihrer Prognose für 2008. Demnach werden sich insgesamt die IT-Budgets wie im Vorjahr um 3,3 Prozent erhöhen. Die Ergebnisse würden zudem belegen, dass IT-Budgets derzeit anders als in den Jahren zuvor nicht als zentraler Kostentreiber in Unternehmen betrachtet werden. Allerdings droht zumindest in den USA eine weitere "Erweichung" der Budgetpläne, schränkt Mark McDonald, Group Vice President bei Gartner, ein. So würden die IT-Budgets voraussichtlich nicht mehr um die bis dato geschätzten 3,1 Prozent zulegen, sondern nur noch um 2,3 Prozent. Laut Befragung geht mittlerweile jeder vierte CIO in den USA von einer Reduzierung seines Budgets im ersten Quartal aus, 65 Prozent können ihre Ausgaben derzeit wie geplant beibehalten.

CIOs brauchen Alternativpläne

Dass sich insgesamt die Wachstumszahlen für 2008 halten lassen, liegt vor allem an den Plänen der Kollegen in anderen Regionen der Welt. So wird laut Umfrage für Europa ein Wachstum der IT-Budgets von 3,86 Prozent erwartet. Im Raum Asien/Pazifik sollen es gar 5,98 Prozent werden. Zudem zeigen laut Gartner einzelne Antworten von IT-Verantwortlichen in diesen Regionen, dass sie die derzeitigen Marktprobleme in erster Linie für ein amerikanischen Phänomen halten (siehe auch "Was machen CIOs 2008?"). Allerdings warnen die Analysten vor zu viel Selbstsicherheit: "Angesichts der Marktentwicklung sollten CIOs zumindest einen Alternativplan haben, um gegebenenfalls ihre Budgets schnell anpassen zu können", fordert Gartner-Analyst McDonald. Doch laut Umfrage haben bisher nur 32 Prozent CIOs darüber nachgedacht. (as)