Editorial

IT-Branche im Umbruch

01.09.2011

Liebe Leserinnen und Leser,

über die Frage, ob die Cloud bei Anwendern ankommt, muss man nicht mehr diskutieren. Wie die zahlreichen Einsendungen zum COMPUTERWOCHE-Wettbewerb Best in Cloud zeigen, ist die Wolke längst da. Interessanter ist, welche Auswirkungen die Cloud auf die IT-Szene hat - sowohl auf Anwender als auch auf Anbieter.

Die eingereichten Projekte deuten an, dass sich die gesamte IT-Branche in den Anfängen eines kräftigen Strukturwandels befindet. Während das Interesse an Infrastructure as a Service und Platform as a Service noch überschaubar ist, scheint Software as a Service - oft beschränkt auf ganz spezifische Anwendungen - bei Anwendern abzuheben. Damit ergeben sich jede Menge Chancen für Startups, aber auch für klassische Systemhäuser. Ein wenig erinnert die Situation an die nach der TK-Liberalisierung: Nur wenige Anbieter investierten in die Infrastruktur, aber viele traten als Reseller mit veredelten Produkten auf - mit den bekannten Vor- und Nachteilen.

Im Cloud-Umfeld gilt es nun, die Spreu vom Weizen zu trennen. Viele SaaS-Anbieter schaffen auf der Grundlage von IaaS-Angeboten großer Player neue Produkte. Pikant wird das, wenn sie dabei höhere Service-Levels garantieren, als sie selbst bekommen. Und wenn sie zudem nicht in der Lage sind, in Sachen Sicherheit eine verschlüsselte Datenverarbeitung und -haltung zu garantieren.

Anwender sollten bei der Wahl ihres Cloud-Partners die Augen aufhalten - auch wenn dessen individuelles Angebot im ersten Moment perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten scheint.