IT-Berater müssen sich umstellen

02.05.2005
Von Tobias Ortwein

Die "Kommoditisierung" der Projektservices spiegelt sich auch in der wachsenden Akzeptanz von Offshore/Nearshore-Services wider. Trotzdem gibt es in Deutschland deutliche Unterschiede zu den USA oder Großbritannien. Während man dort relativ vorbehaltslos mit Offshore-Anbietern direkt zusammenarbeitet, bevorzugen es die Anwender hierzulande, Offshore-Services indirekt über einen "abendländischen" Anbieter zu beziehen. Noch beliebter sind Aufträge an Nearshore-Anbieter aus den osteuropäischen Ländern.

Der Markt für Projektservices scheint also mit dem Jahr 2004 das Schlimmste überstanden zu haben. 2005 verspricht wieder ein leichtes Wachstum von zirka 3,5 Prozent, nachdem der Markt im Vorjahr "nur" noch um etwas über drei Prozent zurückgegangen ist. Durch die immer engere Zusammenarbeit zwischen IT-Service-Anbieter und Anwender wird es aber immer schwerer, Neukunden zu gewinnen. Ein signifikantes Wachstum im Projektgeschäft wird also nur durch Verdrängung möglich sein. Will man keine Marktanteile verlieren, muss man den Kunden in Form von strategischen Partnerschaften noch enger an sich binden als in der Vergangenheit. B- und C-Lieferanten werden auch in der IT immer austauschbarer, während die A-Lieferanten zunehmend zu strategischen Partnern und "Systemlieferanten" werden. Der Markt ist also "aufgeteilter" als je zuvor. (rg)