Weltweite Gartner-Prognose

IT-Ausgaben steigen ordentlich

01.07.2010
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Im laufenden Jahr geben Anwender weltweit etwa 3,9 Prozent mehr für IT aus als im Vorjahr. Vor drei Monaten fiel die Prognose jedoch noch höher aus.

Das IT-Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner rechnet für 2010 mit weltweiten IT-Ausgaben in Höhe von 3,35 Billionen Dollar. Das entspräche eine Steigerungsrate von 3,9 Prozent gegenüber 2009, als die Anbieter rund 3,225 Billionen Dollar einnehmen konnten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 hat Gartner die Prognose gesenkt. Damals rechneten die Analysten noch mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent. Wichtigster Grund für die Korrektur ist die Entwertung des Euro gegenüber dem Dollar seit Jahresanfang. Gartner weist die Marktzahlen traditionell in US-Dollar aus.

Die weltweiten Hardwareverkäufe summieren sich bis Jahresende auf 365 Milliarden Dollar, damit legt dieser Sektor im Jahresvergleich um 9.1 Prozent zu. "Die Hardwareindustrie profitiert von einem gesunden PC-Markt, der zwei Drittel der weltweiten Ausgaben repräsentiert. Wir erwarten auch für 2010 und 2011 robuste Zahlen", zeigte sich Richard Gordon, Research Vice President bei Gartner, zuversichtlich. Getragen wird das Wachstum vornehmlich vom Privatkunden, doch auch der Verkauf an Geschäftskunden soll anziehen. Viele Firmen werden alte Geräte austauschen, zudem begünstigt die Windows-7-Migration den PC-Absatz. Zu den erwarteten Absätzen im Software-, IT-Services- und TK-Segment machte Gartner keine näheren Angaben.

"Unsere aktuelle Prognose spiegelt den Ausblick für die globale Wirtschaft wieder. Die Konjunktur ist stabil, aber anfällig für Erschütterungen in den Schlüsselmärkten und -industrien. Entscheidungen über IT-Anschaffungen können bei Bedarf schnell geprüft und zurückgestellt werden", warnte Gordon. "CEOs betrachten 2010 als Jahr, in dem sie zum Wachstum zurückkehren. Die Finanzvorstände erwarten wachsende IT-Ausgaben. Allerdings sehen CIOs nur minimale Budgetzuwächse. Unter Privatkunden wächst insgesamt das Vertrauen, wenngleich viele noch um ihren Job fürchten." (jha)