IT-Arbeitsmarkt: Positive Halbjahresbilanz

07.07.2005

Die jüngste Adecco-Auswertung der IT-Jobangebote in 40 Tageszeitungen und der COMPUTERWOCHE ergab, dass die Zahl der freien IT-Stellen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr von 8022 auf 10 204 gestiegen ist. In der Zeitspanne Januar bis Mai wuchsen die Jobofferten um 23 Prozent, im ersten Quartal um 25 Prozent gegenüber 2004. Nach wie vor bewegt sich der Stellenzuwachs auf weit niedrigerem Niveau als vor drei bis fünf Jahren.

Mit 3058 Angeboten kommen wie gewohnt die meisten Offerten aus Beratungs- und Softwarehäusern, deren Anteil mittlerweile fast ein Drittel aller IT-Angebote ausmacht. Mehr IT-Posten besetzen laut Adecco auch die Maschinen- und Fahrzeugbauer, Verlage, die Elektronik- und Telekommunikationsindustrie sowie die Finanzdienstleister. Auch die Zeitarbeitsfirmen melden größeren Bedarf an: Die Offerten stiegen von 221 auf 334. Einen leichten Rückgang meldet der öffentliche Dienst, nachdem im Vorjahr der Staat einer der zuverlässigsten Garanten für IT-Neueinstellungen war. Dies geschieht allerdings auf hohem Niveau, denn immerhin steht der Staat mit fast 1000 ausgeschriebenen Offerten an dritter Stelle nach den IT-Dienstleistern und dem Maschinenbau vor allen anderen großen Branchen. Auch die Konsumgüterindustrie sowie die Chemiebranche haben weniger Interesse an Computerfachleuten als im Vorjahr.

Nach Tätigkeiten gerechnet entfiel der stärkste Zuwachs auf die Bereiche Internet/Online und Anwendungsentwicklung. Rund 303 Web-Profis und 2261 Programmierer suchten die Arbeitgeber in den ersten sechs Monaten. Damit hat sich das Angebot für Online-Fachleute verdoppelt, und bei den Entwicklern sind es über 700 Stellen mehr als im Vorjahr. Auch Organisatoren und Koordinatoren sind weiterhin begehrt, wobei zu ergänzen ist, dass die Statistik zu dieser Berufsgruppe auch die firmeninternen Berater und die Trainer zählt. Dieser Bereich legte immerhin um fast 40 Prozent auf 1167 freie Stellen zu. Ebenfalls im Aufwind befinden sich die Datenbank- und Systemspezialisten sowie die Vertriebsmitarbeiter. 1304 Stellen waren für Erstere ausgeschrieben, was einem Plus von knapp über 20 Prozent entspricht. Dazu kommen 1116 Offerten für Verkäufer (861 im Vorjahr). Selbst die Netzfachleute, die in den vergangenen Monaten dieses Jahres immer schlechter abschnitten als im

Vorjahr, verzeichnen einen kleinen Aufschwung. Einen Platztausch gab es bei der regionalen Verteilung der Offerten. Nachdem im vorigen Jahr Nordrhein-Westfalen die Liste der Bundesländer mit den meisten freien IT-Jobs anführte, hat Bayern den ersten Platz mit 1694 Offerten übernommen, Nordrhein-Westfalen folgt mit 1520 und Baden-Württemberg mit 1515 Inseraten. (hk)