Nutzerfreundlichkeit

IT als Pappmaché

11.08.2009
Von Ima Buxton

Mit bestimmten Brainstorming-Techniken werden dann Ideen generiert, die sehr schnell mit dem Nutzer an Hand von rasch entwickelten Prototypen diskutiert werden. Wichtig ist dabei, dass der Nutzer die Ideen gewissermaßen anfassen kann und so eine sehr realistische Vorstellungen entwickeln kann. Im Metro-Beispiel haben die Studenten eine Art Spendersystem entwickelt, aus dem die Joghurt nur in vorgegebener Reihenfolge entnommen werden können, und die von hinten leicht zu befüllen sind. - das klingt im Ergebnis vielleicht banal, aber das war die Episode vom Ei des Kolumbus ja auch.

Blicken wir einmal 15 Jahre zurück: In welche Richtung hat sich nach Ihrem Verständnis der Privatkundenmarkt aus Dienstleistungssicht entwickelt?

Meinel: Die Kunden haben heute grundsätzlich neue Kommunikationsmöglichkeiten und einen deutlich besseren Zugang zu Informationen. Damit haben sie eine wesentlich größere Marktmacht als damals, verursacht unter anderem durch eine Reihe grundsätzlicher technischer Neuerungen. Handy und Computer mit ihren Nutzungsmöglichkeiten im Internet und Web - wie Google, Ebay und so weiter - gehören inzwischen zum üblichen Bestandteil des häuslichen Lebens. Auch die Möglichkeit, Videos zu konsumieren ist eine weitere Neuerung mit enormen Auswirkungen.

"Google, Ebay und Amazon sind Treiber im Dienstleistungssektor"

Welches waren denn die wichtigsten technologischen Impulsgeber für den Dienstleistungssektor?

Meinel: Im Hardware-Bereich ist an allererster Stelle der Heim-PC zu nennen, das Handy und auch Navigationssysteme haben einen wichtigen Schub geleistet. Offenbar sind lokale Dienste für Menschen von besonderem Interesse, weil sie einen mit der physikalischen Welt, in der man lebt, verbindet.

Ein weiterer grundlegender technologischer Entwicklungsschub ist dem Internet und dort insbesondere dem WWW zu verdanken. Google und der ganze Bereich des Online-Shopping, Ebay und Amazon haben den Dienstleistungssektor in ganz neue Bereiche vorangetrieben. Eine weitere Entwicklungslinie ist die Miniaturisierung, die zum Beispiel im Handy-Bereich sehr deutlich sichtbar wird. Das I-Phone beispielsweise bietet heute in einem kleinen Gerät eine enorme Funktionsfülle, sogar Vorlesungsvideos kann man damit verfolgen.