IT-Abteilungen sollen Wachstum fördern

06.02.2006
Gartner stellt die Ergebnisse seiner jährlichen CIO-Befragung vor.

"Die Umfrage zeigt deutlich, dass sich die Erwartungen der Geschäftsleitung an die IT dramatisch verändert haben", erläutert Gartner-Analyst Markus Blosch die Ergebnisse der jüngsten Umfrage. So setzten die Vorstände mittlerweile voraus, dass ihre CIOs - über die Themen Kostenkontrolle, Sicherheit und Qualität hinaus - das Wachstum der Unternehmen unterstützen. Die 1400 IT-Chefs, die Gartner im Rahmen der Untersuchung in rund 30 Ländern befragt hat, gehen davon aus, dass die IT-Budgets heuer um durchschnittlich 2,7 Prozent wachsen werden.

Die technischen Prioritäten für 2006

1. Business-Intelligence-Applikationen,

2. Sicherheitstechniken,

3. Verbesserung mobiler Arbeitsmöglichkeiten,

4. Collaboration-Techniken,

5. Vertrieb und Kundenservice,

6. Service-orientierte Architekturen (SOA),

7. Workflow-Management,

8. Sprach- und Datenkommunikation,

9. Virtualisierung,

10. Modernisierung von Legacy-Anwendungen.

In Deutschland liegen die Wachstumsprognosen hinsichtlich der IT-Budgets mit 2,3 Prozent unter diesem Durchschnitt. Als Topprioritäten stehen bei den hiesigen CIOs die Verbesserung der Geschäftsprozesse (auch weltweit Nummer eins), Pflege und Ausbau der Kundenbeziehungen sowie die Kostenkontrolle ganz oben auf der Agenda für 2006. Das Thema Sicherheit rutschte hingegen vom dritten auf den neunten Rang ab. Gartner deutet dies als ein Indiz für den Wandel von einem Business- zu einem Technikthema.

Den Umfrageergebnissen zufolge stehen die IT-Verantwortlichen in diesem Jahr vor drei großen Herausforderungen:

• Informationswertschöpfung verbessern: Zwei Drittel der CIOs sind der Meinung, dass ihre Wettbewerber Informationen besser zur Erschließung von Geschäftschancen nutzen. Um hier aufzuholen, wollen IT- und Business-Manager ihre Kommunikation und Zusammenarbeit künftig nicht mehr im Jahresrhythmus "planen", sondern eher dynamisch den Geschäftsbedürfnissen anpassen.

• Geschäftskompetenz in der IT aufbauen: Immerhin sieben von zehn Umfrageteilnehmern halten die Entwicklung neuer geschäftsbezogener Fertigkeiten für notwendig. Angesichts in der IT zunehmend geforderter Management-Disziplinen - etwa in Sachen Sourcing oder Prozessdesign - liegt hier laut Gartner eine der großen Aufgaben für 2006.

• Mehr Nähe zum "Kunden" entwickeln: Für zwei von drei befragten CIOs ist es nach wie vor das Business, das die IT daran hindert, maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Ziel der Technikverantwortlichen muss es laut Gartner demnach sein, den Dialog zwischen IT und Business dahingehend zu verändern, Probleme gemeinsam anzugehen.

"Dieser Wandel wird sich jedoch kaum über Nacht vollziehen", erläutert Gartner-Experte Mark McDonald. So würde etwa das Thema Geschäftsprozessoptimierung erst seit dem vergangenen Jahr dem Aufgabenbereich des CIO zugeordnet - entsprechend habe dieser Punkt 2004 noch auf Platz 18 der CIO-Agenda rangiert. So gesehen hätten viele IT-Chefs bereits große Fortschritte gemacht. (kf)