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Ist die IT vielleicht doch besser als ihr Ruf?

16.04.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Fachabteilungen fordern Kompetenz und Freundlichkeit

So glaubt die IT, dass sie beurteilt werden müsste.
So glaubt die IT, dass sie beurteilt werden müsste.

Die ITler selbst beurteilen sich in der COMPUTEWOCHE-Umfrage besser, als es die Mehrzahl ihrer Kunden tut: Nur etwa neun Prozent der IT-Mitarbeiter können sich vorstellen, dass die Anwender nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung wären. 61 Prozent hoffen darauf, dass ihre internen Kunden nichts Gravierendes zu bemängeln haben, und knapp 30 Prozent sind sicher, dass sie die Anwender "sehr" oder "vollkommen" zufrieden stellen. (Siehe auch: "Jede erfolgreiche IT-Strategie beginnt mit einer Befragung".)

Um konkret zu erfahren, wie die internen Kunden die IT sehen, hat die COMPUTERWOCHE ihnen eine Liste von möglichen Statements vorgelegt, die sie im Zustimmungsfall ankreuzen konnten. Mehrfachnennungen waren möglich. Mehrheitlich, sprich: zu 58 Prozent, bestätigten die Mitarbeiter in den Fachabteilungen die Aussage: "Ich brauche in der IT-Abteilung kompetente und freundliche Ansprechpartner, die weiterhelfen können, wenn etwas nicht funktioniert." Die Vorstände finden diesen Aspekt sogar noch wichtiger; hier liegt die Zustimmungsquote bei 63 Prozent.

Auf Platz zwei rangiert für die Fachbereichsmitarbeiter (mit 56 Prozent der Nennungen): "Die Anwendungen müssen einfach laufen. Basta!" Diese doch sehr betriebsorientierte Sicht auf die IT teilen die IT-Experten erwartungsgemäß nicht. Für sie rangiert dieser Punkt unter ferner liefen - wie übrigens auch für die Vorstandsebene der Unternehmen.

Vorstände erwarten vom CIO Innovationsvorschläge

Die IT-Mitarbeiter und -Manager sind dagegen zu zwei Dritteln der Ansicht: "Die IT muss einen nachweisbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten." Dem pflichten die Anwender nur zu 50 Prozent, die Topmanager erstaunlicherweise nur zu 37 Prozent bei.

Deutlich mehr Kopfnicken aus der Vorstandsgruppe erntete die Forderung: "Der CIO sollte von sich aus Innovationsmöglichkeiten aufzeigen." 79 Prozent der Topmanager äußerten diese Ansicht. Und genau in diesem Punkt sehen die Vorstände und Geschäftsführer am meisten Nachholbedarf: Die Zufriedenheit liegt hier bei einem Durchschnittswert von 2,7 - dem schlechtesten in dieser Teilauswertung.