Itel geht nach Tel Aviv:

Israels DV-Markt mit Sättigungs-Tendenz

22.09.1978

TEL AVIV (ee) - "Itel geht an den israelischen Markt, wegen dessen Wachstum und Bedarfs an intelligenten Hardware- und Finanzierungsalternativen", ließ sich Joe Foster, Präsident der Itel International, jetzt vernehmen, nachdem in Tel Aviv eine israelische Tochter gegründet worden war. Zeitgleich analysiert die Bundesstelle für Außenhandelsinformation (Köln): "Auf dem israelischen Markt für elektronische Datenverarbeitungsanlagen zeichnet sich in den letzten Monaten klar eine Sättigungstendenz ab."

Nun wird Itel nicht bei den Deutschen um Rat eingekommen sein. Aber immerhin ist die Zahl der Unternehmen, die EDV-Anlagen anschaffen wollen, rückläufig. Insgesamt spitzte sich der Wettbewerb zwischen den in Israel agierenden ausländischen Herstellern erheblich zu. Nun wird auch um Umrüster hart gefightet.

Diese Umrüstungstendenz hat bereits die Marktanteile von fünf amerikanischen Firmen geändert und eine Anbieterfirma wegen Mangel an passenden Großanlagen ganz aus dem Markt gestoßen. Ende 1977 gab es in Israel 610 EDV-Anlagen, verglichen mit 488 Anlagen Ende 1976.

Im Dezember 1977 waren in Israel mit 1800 Terminals 800 Terminals mehr installiert als ein Jahr zuvor, als überdies nur an 68 Anlagen (100 waren es 1977). Terminals betrieben wurden.

Im Jahr 1977 betrieben 407 Unternehmen, Behörden, Ministerien und Institute die 610 installierten EDV-Anlagen und beschäftigten 3700 Fachkräfte. Der monatliche Kostenaufwand war im Dezember 1977 mit 134,4 Millionen Israelischen Pfund (1 Pfund = zirka 13 Pfennig) um 86 Prozent größer als Ende 1976. Der Anteil der Löhne und Sozialleistungen lag bei 43 Prozent. Miete und Wartung der Anlagen betrugen 41 Prozent. Die Kosten für die Anfertigung von Computerprogrammen, Druck, Papier, Lochkarten, magnetische Bänder beliefen sich auf 16 Prozent dieses Betrages.

Besonders im privaten und gemeinwirtschaftlichen Sektor ist die Anzahl der landwirtschaftlichen und industriellen Betriebe und Unternehmen, die sich EDV-Anlagen bedienen, bedeutend größer, als von der offiziellen Statistik abgeleitet werden kann.

In Israel bestehen 19 Servicegesellschaften, die Computerzeit vermiete und verschiedene Datenverarbeitungsdienste für Unternehmen und Betriebe verrichten. Auch die Banken, die über eigene EDV-Anlagen verfügen, ermöglichen Industriebetrieben oder Großimporteuren, die mit ihnen in geschäftlichem Kontakt stehen, Computerzeit zu mieten. Im Landesverband der israelischen EDV-Servicegesellschaften sind 19 Unternehmen organisiert, die über mittelgroße und Großanlagen verfügen, die 18 bis 20 Stunden am Tag im Einsatz sind.