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Israel ist Brutstätte für Online-Attacken

22.03.2007
Dem neuen Internet-Sicherheitsbericht von Symantec zufolge werden die meisten Online-Angriffe pro Anwender von Israel aus verübt.

In dem halbjährlich erscheinenden "Internet Security Threat Report" untersuchte das Sicherheitsunternehmen Anzahl und Herkunft von Spam-Mails, Phishing-Seiten und Bot-infizierten Computern. Dabei zeigte sich: Neun von 100 israelischen Anwendern führten zwischen Juli und Dezember des vergangenen Jahres von ihrem Rechner aus einen Angriff aus – entweder vorsätzlich oder unbewusst. Auf den Plätzen folgen Taiwan (8 Prozent) sowie Polen und die USA (je 6 Prozent). Deutschland kommt mit fünf Prozent auf Rang vier, den es sich mit Kanada, Frankreich, Spanien, Schweden und der Schweiz teilt. Nach Angaben von Symantec-Sicherheitschef Dave Cole bedeuten die hohen Zahlen nicht, dass die entdeckten Viren und Phishing-Attacken zwangsläufig in Israel erzeugt oder initiiert wurden. Sie hätten überall entstehen können, das Land weise lediglich die an der Zahl der Internet-Nutzer gemessenen meisten Hosts für solche Attacken auf. Cole begründet das Ergebnis mit der hohen Durchdringung an Internet-Anschlüssen in Israel und einer Vielzahl von Neuanwendern, deren Rechner oft weniger geschützt seien und leichter missbraucht werden könnten.

Symantec untersuchte in seinem Report auch die absoluten Zahlen an Angriffen in der zweiten Hälfte 2006. 31 Prozent der weltweiten Online-Attacken wurden demzufolge von den USA aus verübt, China folgt mit zehn Prozent auf dem zweiten Rang.

Der Sicherheitsbericht fördert noch weitere interessante Zahlen zu Tage: Drei von vier aller Browser-Attacken zielten nur auf den Microsoft Internet Explorer ab, obwohl dieser mit 92 neuen Sicherheitslücken im zweiten Halbjahr 2006 nicht viel anfälliger war als Mozillas Firefox (87 entdeckte Lecks). Um diese Lücken zu schließen, benötigte Microsoft aber im Durchschnitt zehn Tage, Mozilla reichten in der Regel zwei Tage. Die häufigste Angriffsart war das Trojanische Pferd: 60 Prozent aller Online-Attacken erfolgten auf diese Weise. Bemerkenswert ist, dass 40 Prozent aller Phishing-Mails zwischen Juli und Dezember während der letzten Tage der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer versendet wurden. Besonders häufig wurden auf diese Weise Daten von Kreditkarten und Bankkonten argloser Internet-Nutzer abgefangen. (sh)