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Kartellrechtsuntersuchungen weiten sich auf Internet-Firmen aus

ISPs zu Microsoft-Untersuchung vorgeladen

23.02.1998
Von md 
Kartellrechtsuntersuchungen weiten sich auf Internet-Firmen aus

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Kartellrechtsuntersuchung gegen Microsoft sollen nun auch führende Internet-Service-Provider aussagen. America Online Inc. (AOL), MCI Communications, Earthlink Network und Sprint wurden vom Justizministerium und in einigen Fällen von Staatsanwälten verschiedene Bundesstaaten, die in Sachen Microsoft ermitteln, vorgeladen. Ebenfalls befragt wurden beziehungsweise werden Disney, Audionet und Wired Ventures. Die Staatsanwälte suchen nach Indizien dafür, daß der Softwaregigant seine monopolähnliche Marktposition im Betriebssystem-Bereich unerlaubterweise ausnutzt, um auch das Internet unter Kontrolle zu bekommen. Verschiedene ISPs sollen Vereinbarungen mit der Gates-Company eingegangen sein, wonach sie ihren Kunden den Microsoft-Browser „Explorer" anstelle des Konkurrenzprodukts „Navigator" von Netscape ans Herz legen. Dafür sei den ISPs ein Link im Betriebssystem Windows 95 eingerichtet worden. Auch sollen die Abkommen sogenannte Knebel-Klauseln enthalten, die Auskünfte über Lizenzbestimmungen gegenüber Dritten an die Zustimmung von Microsoft knüpfen.