ISO hat Probleme mit Microsofts C++-Erweiterungen

03.02.2006
Britische Vertreter der Organisation legen Einspruch gegen Namensgebung ein.

Der von Microsoft bei der International Organization for Standardization (ISO) eingereichte Antrag für eine Zertifizierung der Spezifikation "C++/Common Language Infrastructure (CLI)" stößt auf Widerstand. Britische ISO-Vertreter kritisieren in einem jetzt veröffentlichten Papier, dass Microsofts C++-Erweiterungen so wenig Gemeinsamkeiten mit dem aktuellen ISO-Standard für C++ aufweise, dass die gemeinsame Namensgebung C++/CLI unzulässig sei. Die Erweiterungen sollen dazu beitragen, dass C++-Programmierer ihre Applikationen direkt für Microsofts .NET-Framework schreiben können. Entsprechend viel .NET-Basistechnik ist in der Spezifikation enthalten.

Seit Oktober 2003 arbeitet Microsoft mit der ISO sowie deren Schwester Ecma International an der C++/CLI-Standardisierung. Glück hatten die Redmonder bislang lediglich bei der Ecma, die das Papier absegnete. Auf die aktuellen Einwände der ISO will Microsoft im April während eines Treffens in Berlin eingehen. Herb Sutter, Microsofts Architekt für C++/CLI sowie Mitglied im C++-Standardisierungs-Komitee erwägt unter Umständen eine Namensänderung der Spezifikation. (ue)