Datagraphix erweitert Mikrofilm-Einsatz:

ISG speichert Bilder und Texte auf COM

18.05.1984

WIESBADEN (pi) - Ein Verfahren zur gemischten Aufzeichnung von Texten und Bildern auf Mikrofilm hat die Datagraphix GmbH, Wiesbaden, entwickelt. Dazu erweiterte das Unternehmen die COM-Anlage Mini-Autocom mit integriertem Entwicklungsteil und Minicomputer-Steuerung um einen sogenannten ISG-Zusatz (Integrated Source Graphics = Verbindung von COM-Ausgabe mit Bildern aus Filmlochkarten).

Filmlochkarten ähneln den aus der Datenverarbeitung bekannten Lochkarten, besitzen jedoch ein ausgestanztes Fenster, in das ein 35-mm-Filmbild mit der Reproduktion der technischen Zeichnung montiert wird. Um später auf den Mikrofiche eine gute Abbildungsqualität zu erreichen, muß die Qualität der Reproduktion mindestens den gültigen Normen entsprechen (festgelegt in DIN 19053). Das Bild muß negativ sein, das heißt, helle Linien auf schwarzem Hintergrund aufweisen. Wie die Erfahrung zeigt, können zur Montage in den Filmlochkarten ohne merklichen Qualitätsverlust auch Diazoduplikate von Silberfilm-Originalen verwendet werden.

Der ISG-Zusatz ist am Mini-Auto-com-System angebaut. Er besteht, vereinfacht dargestellt, aus einem Lochkartenleser, der die Filmlochkarten aus einem Stapel einzieht und in einer Projektionseinrichtung positioniert. Durch kurzzeitiges Öffnen eines Verschlusses erfolgt die Abbildung der Grafik auf dem Mikrofilm. Die Steuerung der richtigen Kombination von Text und Bild geschieht durch das ISG-Softwarepaket. Die Abbildung zeigt die Anordnung vereinfacht in einer Schemazeichnung. Nach Öffnen des Verschlusses wird die Filmlochkarte über den Weg Prisma 2, Prisma 1 und Optik auf dem Mikrofiche abgebildet.

Die ISG-Software unterstützt im Zusammenspiel mit dem COM-Softwarepaket MiniFORM die Erstellung von ISG-Fiche in 24-, 42- oder 48facher Verkleinerung. Es stehen laut Anbieter zur Zeit zwei Kombinationsmöglichkeiten von Bild und Text zur Auswahl: Entweder erscheinen Bild und Text im selben Frame, und der Fiche-Index wird in der rechten unteren Ecke des Fiche aufgezeichnet (eine oder mehrere Seiten), oder Bilder und Texte sind kolonnenweise orientiert mit Kolonnenindex und -titel.

Durch ein besonderes Modul im ISG-Softwarepaket kann als Pendant zum üblichen Hardware-Rahmendia ein sogenanntes "Software-Liniendia" zur Erzeugung einer einfachen Formulargrafik definiert werden. Die Linien des Formulars werden aus senkrechten und waagrechten Strichen, Ecken und Kreuzen zusammengesetzt.

Neben dem normalen Produktionsmodus kann im sogenannten Testmodus gearbeitet werden. Bei abgeschalteter Kamera und ohne Filmlochkarten-Zufuhr wird das spätere Fiche-Layout gestaltet. Der Vorteil dabei sei, daß kein Film vergeudet wird und Lochkarten mechanisch nicht beansprucht würden.

Informationen: Datagraphix GmbH, Didierstr. 27c, 6200 Wiesbaden, Tel.: 06121/6908-0.