iSeries integriert Windows und Linux

16.02.2006
Von Berthold Wesseler

RPG und Web-Services

Der Umstieg auf die neue Betriebssystem-Plattform dürfte für Kunden attraktiv sein, denn sie bringt tief greifende Neuerungen, darunter die bidirektionale Einbindung von RPG-Programmen in Web-Services. IBMs Ziel ist es, im Einstiegsbereich den Windows- und Linux-Servern besser Paroli bieten zu können. So gibt es beispielsweise eine 32-Bit-Implementierung der Java Virtual Machine (JVM) auf dem Modell 520. Was sich wie ein Rückschritt auf dem 64-Bit-Rechner anhört, spart erhebliche Ressourcen für den Java-Betrieb ein, was sich bei kleineren System-konfigurationen leistungssteigernd auswirken kann.

Wesentliche Verbesserungen beim Einsatz der i5 dürfte die Kombination der beiden Tools Hats und Web-Facing zu einem Werkzeug bringen. War mit den Host Access Transformations Services (Hats) bisher eine dynamische Umwandlung von 5250-Anwendungen für die Nutzung über das Internet via Web-Browser möglich, wurde dafür im Betrieb teure interaktive Rechnerleistung verbraucht.

System i5 im Überblick

IBMs neue Rechnerfamilie System i5 besteht aus den vier Modellreihen 520, 550, 570 und 595. Wie bisherwerden die Maschinen in verschiedenen Konfigurationen ("Editions") geliefert, wobei die Value- und Express-Editions jeweils als kostengünstige Einstiegslösungen dienen.

Die Standard Edition ist für den Client-Server-Betrieb optimiert, während die kostspieligere Enterprise Edition auf die klassischen 5250- und RPG-Anwendungen der AS/400-Vergangenheit ausgerichtet ist. Sie bringt dazu viele Tools mit und insbesondere auch die nötige interaktive Leistung. Für spezielle Anwendungsfelder gibt es Solution Editions mit vorkonfigurierten Standardsoftware-Paketen von ERP-Partnern wie SAP, SSA oder Intentia. Hinzu kommen die speziellen Editions Dom-ino/Workplace, HA ("High Availability") sowie CBU ("Capacity Backup Unit").

Das neue Einstiegsmodell 520, das jetzt mit bis zu 36 MB Level-3-Cache für Java ausgestattet sein kann, schafft maximal 3800 CPW (Commercial Processing Workload), als Doppelprozessor 7100 CPW. Neu für die 520 ist das Software-Feature "IBM Accelerator for System i5", mit dem sich die Leistung der Value Edition auf die vollen 3100 CPW der Maximalkonfiguration aufstocken lässt. Insgesamt bietet die neue 520 wesentlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten als ihr Vorgänger.

Größere Veränderungen gibt es bei der 570, bei der ein Zwei-Wege-System mit 8400 CPW den Einstieg bildet. Diese Modelle sind als bisher einzige Rechner mit 2,2 Gigahertz schnellen Power5+-Prozessoren ausgestattet, die auch in der hardwareseitig weitgehend baugleichen P5-Familie noch nicht zum Einsatz kommen. Möglich sind bis zu 16 Prozessoren, 512 GB Hauptspeicher, 193 TB Plattenplatz und 160 LPARs.

Das Topmodell 595 ist im Wesentlichen baugleich; hier kommen lediglich schnellere Prozessoren der älteren Power-5-Generation zum Einsatz. Es markiert die Leistungsobergrenze der i5-Familie.