Digitales Fernsehen

IP-TV - Alle Details zum neuen Internetfernsehen

18.11.2011
Von Tobias Weidemann

Verfügbarkeit: Theorie und Praxis

Im Prinzip kann jeder Internetkunde der jeweiligen Zugangsfirmen auch das TV-Angebot hinzubuchen. In einigen Fällen erhalten Kunden aber bei Beantragung oder sogar erst danach einen negativen Bescheid des Anbieters, etwa wenn die tatsächliche Leitungsqualität den Anforderungen nicht genügt. Ärgerlich ist das vor allem dann, wenn man aufgrund des in Aussicht gestellten TV-Tarifs den alten DSL-Vertrag schon gekündigt hat.

Einen Anhaltspunkt – aber nicht mehr – über die Verfügbarkeit am Wohnort können die Einzugskarten der Anbieter vermitteln: Schauen Sie auf www.pcwelt.de/iptvtelekom, www.pcwelt.de/iptvvodafone und auf www.pcwelt.de/iptvalice nach. Bei einem Anbieterwechsel ist man ohnehin gut beraten, wenn man die Kündigung des bisherigen DSL-Vertrags dem neuen Partner veranlasst. Das stellt weitgehend sicher, dass die bisherige Telefonnummer auch auf den neuen Anschluss übernommen wird.

Online-Videotheken: Filme und TV-Sendungen auf Abruf

In den letzten Jahren werden Video-auf-Abruf-Dienste immer populärer. Neben den Video-on-Demand-Angeboten, die zu den oben beschriebenen IP-TV-Anschlüssen gehören, gibt es inzwischen eine Vielzahl von Online-Videotheken, über die sich TV-Sendungen, aber auch Filme und Serien sowie kurze Videos à la Youtube abrufen lassen.

Bei Online-Videotheken wie Maxdome stehen aktuelle Spielfilme als „Stream“ bereit.
Bei Online-Videotheken wie Maxdome stehen aktuelle Spielfilme als „Stream“ bereit.

Am ehesten vergleichbar mit den Videodiensen von Telekom, Vodafone und Alice ist Maxdome, ein Tochterunternehmen der Pro7Sat1-Mediengruppe. Bei dieser Online-Videothek gibt es gegen Geld Filme, Serien, Dokumentationen und andere Sendungen. Der Clou: Einzelne TV-Filme und Serienepisoden stehen hier bereits vor der Ausstrahlung im kostenlosen Fernsehen zum Abruf zur Verfügung. Der Großteil der Sendungen stammt aus dem Programm der Senderfamilie, wobei die Preise zwischen kostenlos und 2,99 Euro schwanken. Filme sind mit 99 Cent bis 3,99 Euro teurer. Die HD-Versionen, soweit vorhanden, werden ohne Aufpreis bereitgestellt.

Neben dem „Ausleihen“ zum einmaligen Anschauen innerhalb von 48 Stunden stehen die Filme auch zum Kauf als digitale Kopie zur Verfügung. Der Preis liegt dann ungefähr in der Größenordnung der DVD. Darüber hinaus stehen auch Abo-Modelle zur Verfügung, etwa ein Serienpaket für monatlich 4,99 Euro, ein Spielfilmpaket für 9,99 Euro im Monat sowie ein Premium-Paket mit Filmen und Sendungen aus allen Bereichen für 14,99 Euro im Monat. Beachten Sie aber, dass die Mindestvertragslaufzeit für die Abo-Pakete bei 13 Monaten liegt, wobei der erste kostenlos ist.

Problemlos nutzen lässt sich die Maxdome-Videothek über den PC. Daneben gibt es immer mehr TV-Receiver, Media-Center, Blu-ray-Spieler und TV-Geräte – etwa von Samsung, Technisat und LG, die das Angebot des Videodienstes ohneUmweg über den PC auf den Fernsehbildschirm bringen.

Auf „Sendung verpasst?" finden Sie kostenlos alle Internet-Videos der TV-Sender.
Auf „Sendung verpasst?" finden Sie kostenlos alle Internet-Videos der TV-Sender.

Die Pro7Sat1-Gruppe ist nicht das einzige T-Unternehmen, das seine Filme und Sendungen auch über das Internet als Abrufdienst vermarktet. Ein ähnlich umfangreiches Angebot gibt es beispielsweise bei RTL Now. Dort stehen neben aktuellen Filmen, Serien und Shows auch ältere Sendungen aus dem RTL-Programm bereit. TV-Sendungen sind in der Regel nach der Ausstrahlung eine Woche lang kostenlos verfügbar und werden wie das TV-Programm mit Werbespots zu Beginn und ein oder mehrere Male im Verlauf der Sendung finanziert. Die Übertragung erfolgt als Flash-Video mit H.264-Kodierung, so dass eine Bildauflösung von 512 x 288 Bildpunkten einem Datenstrom von etwa 700 KBit/s entspricht. Die kostenlosen Sendungen sind auch ohne eine Anmeldung verfügbar, ein Nutzerkonto ist lediglich für kostenpflichtige Angebote nötig. Das RTL-Now-Konto gilt auch bei der zur gleichen Sendergruppe gehörenden Mediathek samt Videodienst Vox now.

Nahezu sämtliche öffentlich-rechtlichen und privaten Sender verfügen über mehr oder weniger umfangreiche Mediatheken. Vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern stehen sämtliche Angebote kostenlos zur Verfügung – allerdings nur zeitlich beschränkt.

Da die Mediatheken sehr unterschiedlich sortiert sind, lohnt es sich, eine Art Programmzeitschrift zu verwenden. Hier bietet sich die Internetseite sendungverpasst an. Auf ihr können Sie nicht nur gezielt nach Ihrer Lieblingssendung suchen, sondern auch innerhalb der Genres auswählen, etwa Nachrichten, Sport, Talk, Wissen und Kultur. Zusätzlich sehen Sie, welche Sendungen in einem bestimmten Zeitraum am häufigsten von den Besuchern aufgerufen wurden.

Per Klick auf den jeweiligen Seitenverweis gelangen Sie direkt zur Sendung in der Me-diathek des Senders. Beachten Sie, dass Sendungen oft erst mit einigen Stunden Verzögerung bei Sendungverpasst.de aufgelistet werden. Bei gerade erst gelaufenen Sendungen ist es oft erfolgversprechender, direkt einen Blick in die Mediathek des Senders zu werfen.

Eine Alternative zu den Mediatheken, die jeweils von einer bestimmten Sendeanstalt betrieben werden, ist ein übergreifender Internet-TV-Anbieter wie Zattoo. Dabei handelt es sich um einen in der Schweiz beheimateten Internetdienst, der für deutsche Besucher das Live-Programm von derzeit mehr als 60 TV-Sendern bereitstellt, für Schweizer und Österreicher auch deren Heimatsender. Viele Privatsender fehlen allerdings in der Programmliste. Und eine Videothek ist auch nicht vorhanden. Zur Nutzung muss man sich anmelden.