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IP-Telefonie findet langsam Anschluss

28.05.2004

Nach langjährigen Aufrufen für den Einsatz von IP-Telefoniesystemen in Unternehmen scheinen viele IT- und TK-Manager nun zu antworten. Dank höherer Produktreife und der Unterstützung für herkömmliche Telefone entwickelten sich IP-basierende Nebenstellenanlagen langsam zum Mainstream, so Dell'Oro-Analyst Steve Raab in der aktuellen Studie "IP Telephony Enterprise Report".

Laut Untersuchungen der Marktforschungsgesellschaft kletterten die weltweiten Absätze von IP-basierten PBX-Anlagen (Private Branch Exchange = Nebenstellenanlage) im ersten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 86 Prozent auf über drei Millionen Anschlüsse. Im Vergleich zum vorangegangenen Schlussquartal 2003 entspricht das immerhin einem Zuwachs um 13 Prozent. Gleichzeitig schrumpfte der Absatz von herkömmlichen Nebenstellenanlagen um neun Prozent.

Laut Dell'Oro ist der französische TK-Ausrüster Alcatel Marktführer bei IP-PBX-Anlagen. Im ersten Quartal 2004 verbuchten die Franzosen einen sequenziellen Anstieg der Absätze um vier Prozent. Bei der Nummer zwei, Avaya, kletterten die Verkaufszahlen gegenüber dem Schlussquartal 2003 um 29 Prozent, das Lucent-Spinoff setzte dabei erstmals mehr IP-basierende als herkömmliche TK-Systeme ab. Auf Platz drei und vier rangieren Nortel und Cisco Systems.

Die IP-Telefonie begann ihren Siegeszug in Nordamerika. Inzwischen habe sich die Technik aber auch in Europa verbreitet, die Nachfrage in der Asien-Pazifik-Region ziehe langsam an, erklärt Dell'Oro-Analyst Raab. Inzwischen sähen IT-Manager in der Technik nicht mehr ein vernachlässigbares Nischenprodukt. "Für mehr und mehr Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wann sie die Migration vornehmen", so Raab (mb)